Presseinformation
MTU plant Nutzung von Erdwärme am Standort München
• Thermalwasservorkommen in rund zwei Kilometern Tiefe soll zukünftig die Wärmeversorgung mit Gas weitgehend ersetzen
• Virtuelle Informationsveranstaltung für Anwohner:innen am 19. Juli
München, 1. Juli 2022 – Nach gründlichen Voruntersuchungen hat sich die MTU entschlossen, das Vorhaben zur Nutzung von Tiefengeothermie am Standort München weiter voranzutreiben. Ziel ist es, damit in den kommenden Jahren die Wärmeversorgung am Standort weitgehend unabhängig zu machen von fossilen Brennstoffen.
Vor dem Stellen eines entsprechenden Antrags erfolgt nun eine Informationsveranstaltung für Anwohner:innen aus dem räumlichen Umkreis des MTU-Werksgeländes. In deren Rahmen erläutert der Projektleiter das Vorhaben und beantwortet Fragen aus dem Teilnehmerkreis. Anmeldungen bitte bis 18. Juli per E-Mail an geothermie@mtu.de. Weitere Informationen zum Projekt stehen unter www.mtu.de/geothermie zur Verfügung.
Voraussichtlich im Jahr 2025 könnte die MTU mit Tiefengeothermie etwa 80 Prozent des gesamten Wärmebedarfs am Standort CO2-emissionsfrei abdecken. Kernelement werden dabei zwei Bohrungen sein. Sollte die Erkundungsbohrung das erwartete Wasserreservoir auffinden, wird daraus durch das Einbringen der Pumpe die Förderbohrung. Danach wird die zweite Bohrung (Injektionsbohrung) gesetzt. Diese beiden Bohrpfade starten vom selben Bohrplatz. Vom MTU-Werksgelände aus sollen sie mit einer Länge von jeweils rund drei Kilometern bis zu einem Molassebecken in 2.200 Metern Tiefe reichen.
Der geplante Bohrplatz befindet sich im nordöstlichen Bereich des Geländes, in der Nähe der Dachauer Straße. Die beiden Bohrpfade starten am gleichen Punkt, mit zunehmender Tiefe vergrößert sich ihr horizontaler Abstand zueinander auf bis zu 2.000 Meter. Die Förderbohrung – auf diesem Weg steigt später das etwa 70 bis 75 °C warme Tiefenwasser auf – verläuft in südliche, die Injektionsbohrung zur Rückführung des abgekühlten Wassers in nördliche Richtung.
Bereits im Juli 2020 hatte die MTU die Genehmigung für eine Machbarkeitsstudie bezüglich technischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Umsetzung von Tiefengeothermie erhalten. Diese hatte das Potenzial der Tiefengeothermie für diesen Standort bestätigt. Durch die direkte Nutzung des Thermalwassers ist der Wirkungsgrad sehr hoch. Lediglich für die Thermalwasserpumpe und die Umwälzpumpen wird elektrische Energie benötigt. Zudem entfallen im Vergleich zur konventionellen Energieversorgung Transportwege und Lagerhaltung, da sich die Energiequelle direkt unter dem MTU-Werk befindet.
Die Nutzung von Geothermie ist Teil der Klimastrategie für den Produktionsstandort. Die MTU betreibt ihr Werk in München seit Ende 2021 bilanziell klimaneutral. Dies erreicht sie bislang durch die Kompensation von nicht vermeidbaren Emissionen. Ziel der Klimastrategie ist, bis 2030 die Emissionen um 60 Prozent zu senken (im Vergleich zu 2019). Das Nutzen einer CO2-freien nachhaltigen Energiequelle wie Geothermie zum Heizen ist dafür ein wesentlicher Baustein.
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Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines AG ist Deutschlands führender Triebwerkshersteller. Die Kernkompetenzen der MTU liegen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern, Turbinenzwischengehäusen sowie Herstell- und Reparaturverfahren. Im zivilen Neugeschäft spielt das Unternehmen eine Schlüsselrolle mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Hightech-Komponenten im Rahmen internationaler Partnerschaften. MTU-Bauteile kommen bei einem Drittel der weltweiten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Im Bereich der zivilen Instandhaltung zählt das Unternehmen zu den Top 3 der weltweiten Dienstleister für Luftfahrtantriebe und Industriegasturbinen. Die Aktivitäten sind unter dem Dach der MTU Maintenance zusammengefasst. Auf dem militärischen Gebiet ist die MTU Aero Engines der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Die MTU unterhält Standorte weltweit; Unternehmenssitz ist München. Im Geschäftsjahr 2021 haben über 10.000 Mitarbeiter:innen einen Umsatz von knapp 4,2 Milliarden Euro erwirtschaftet.