Die MTU will Tiefengeothermie an ihrem Standort in München-Allach als Energiequelle nutzen. Ziel unserer betrieblichen Klimaschutzstrategie ist die Reduzierung unseres CO2-Footprints. Als nachhaltige Energiequelle ist die Geothermie ein wichtiger Baustein unserer Klimastrategie am Standort. Aufgrund von Voruntersuchungen gehen wir davon aus, dass wir etwa 80 Prozent unseres Heizbedarfes am Standort mit Thermalwasser decken könnten. Wie Geothermie funktioniert und was wir bereits über das Geothermie-Vorkommen in Allach wissen, erfahren Sie auf dieser Seite.
Aktueller Stand:
Tiefen-Bohrungen
Bohrpfad 1: Länge 2.650 Meter
Bohrpfad 2: Länge 3.100 Meter
Geothermie - Phase 1: Von der Planung bis zur abgeschlossen Bohrung
Projekttagebuch

Richtfest für das Wärmeverteilzentrum
München, 13. Februar 2025 – Der Bau des Technikgebäudes für die Tiefengeothermie schreitet voran. Das Projektteam feiert mit dem Richtfest den nächsten Meilenstein und ist auf der Zielgeraden für die Inbetriebnahme im Sommer dieses Jahres. Das Wärmeverteilzentrum wird dazu dienen, die Wärme aus der Erde in das Heizungsnetz der MTU einzuspeisen.
Die Geothermie ist für die MTU nicht nur ein zukunftsweisendes und besonders nachhaltiges Projekt zur Eigenenergieversorgung. Auch das Gebäude für das Wärmeverteilzentrum spiegelt den nachhaltigen Ansatz wider, zum Beispiel durch die Verwendung von Stahl, der besonders CO2-arm hergestellt wurde.
Baubeginn des Wärmeverteilzentrums
München, 24.September 2024 – Es ist soweit: Der Bau des Wärmeverteilzentrums (WVZ) auf dem Gelände der Tiefengeothermie ist gestartet.
Mitte September wurden die ersten Stützen und Wände in Fertigteil-Bauweise errichtet. Das rechteckige Technikgebäude wird etwa 35 Meter lang und 11 Meter breit sein. Die Attika, eine Erhöhung der Außenwand über das Flachdach hinaus, wird eine Höhe von fast 11 Metern messen.
Das WVZ wird hauptsächlich dazu dienen, die Wärme aus der Tiefengeothermie in das Heizungsnetz der MTU einzuspeisen. Der Bau des Technikgebäudes soll bis zum 2. Quartal 2025 abgeschlossen sein.


Abbau der Bohranlage und der Bohrausrüstung
München, 22. Juli 2024 - Die 43 Meter hohe Bohranlage auf dem MTU-Gelände wurde nach Fertigstellung der beiden MTU-Geothermiebohrungen demontiert und mit der gesamten Bohrausrüstung - Trafostationen, Spülungspumpen, Spülungscontainer, Blow-out-Preventer, Lärmschutzwand, Material- und Werkstattcontainer - abtransportiert.
Drei Mobilkräne (300 Tonnen und zwei 180 Tonnen) waren zeitweise im Dauereinsatz, um den reibungslosen Abbau der Bohranlage und ihrer Peripherie zu gewährleisten, wobei bisher rund 41 Lkw beladen wurden. Die Demontage- und Verladearbeiten wurden in zwei Schichten mit jeweils fünf Mitarbeitern durchgeführt.
Bis Ende Juli wird der Bohrplatz wieder geräumt sein und der Bau des Wärmeverteilzentrums kann beginnen.
Bohr- und Testarbeiten erfolgreich abgeschlossen
München, 4. Juli 2024 – Die Bohr- und Testarbeiten der beiden MTU-Geothermiebohrungen sind erfolgreich abgeschlossen. „Wir konnten alle Arbeiten innerhalb des gesteckten Zeitplans von knapp sechs Monaten durchführen“, freut sich Projektleiter Stefan Lange. „Die Pumpversuche an der zweiten Bohrung zeigten auch für diese eine außerordentlich gute hydraulische Ergiebigkeit von über 100 Litern pro Sekunde“. Die Temperatur des geförderte Thermalwassers überschreitet die 70°C Marke. Im Juli erfolgt der Abbau des Bohrturms und die Räumung des Bohrplatzes.
Ende Juli will die MTU bereits mit den vorbereitenden Arbeiten für den Bau des Wärmeverteilzentrums starten.


Zweiter Bohrpfad fertiggestellt
München, 5. Juni 2024 – Geschafft! Der letzte Bohrabschnitt des zweiten Bohrpfades ist in rund 2.110 Metern Tiefe mit 3.104 Metern Bohrlänge fertiggestellt worden.
Auf einer Länge von über einem Kilometer mit einer Neigung von rund 65 Grad hat die MTU dabei den Malmkarst erbohrt. Analog zum ersten Bohrpfad zeigen sich auch bei der zweiten Bohrung bereits sehr gute hydraulische Bedingungen.
In den kommenden Tagen werden auch beim zweiten Bohrpfad Pumpversuche (sogenannte Inproduktionssetzungsarbeiten) durchgeführt und es können erneut Wasserdampfschwaden durch die Abkühlung des Thermalwassers auftreten. Nach Abschluss der Untersuchungen über Temperatur und Ergiebigkeit wird auch festgelegt welcher Bohrpfad künftig die Förder- oder die Injektionsbohrung wird.
Auf den Meißel kommt es an
München, 7. Mai 2024 - Auf dem zweiten Bohrpfad hat die MTU bereits eine Länge von 1.530 Metern erreicht.
In dieser Tiefe kommen PDC-Bohrer (Polycrystalline Diamond Compact) zum Einsatz. An den Flügeln des Meißels werden polykristalline Diamantplatten als Schneidwerkzeug eingesetzt (siehe Foto: dunkel gefärbte, runde Platten). Entscheidend für einen effektiven Bohrfortschritt ist der richtige Meißel: Je nach zu durchbohrendem Gestein müssen der Anpressdruck des Meißels auf die Bohrlochsohle, die Drehzahl und der Druck der Bohrspülung richtig aufeinander abgestimmt sein.
Da ein PDC-Meißel im Gegensatz zu einem Rollenmeißel keine beweglichen Teile oder Lager integriert hat, kann er je nach Belastung weiter eingesetzt werden - manchmal auch noch nach Tausenden von Bohrmetern. Falls erforderlich, müssen einzelne Platten nachgerüstet werden.


Start zweiter Bohrpfad
München, 19. April 2024 – Am vergangenen Wochenende wurde der bereits mit dem Bohrequipment ausgerüstete 500 Tonnen schwere Bohrturm erfolgreich verschoben. Das Verskidden (Verschiebung) des Bohrturmes von der 1. Bohrung zum sieben Meter entfernten zweiten Bohransatzpunkt erfolgte mit der Hilfe von vier Hydraulikpressen. Die MTU hat diese Woche mit der zweiten Bohrung begonnen. Der Bohrpfad hat eine nach Norden gerichteten Ablenkung. Die geplanten Bohrlänge beträgt bis zu 3.100 Meter.
Wichtige Etappe erreicht - Bohrung erfolgreich
München, 9. April 2024 - „Es war ein bedeutendes Ereignis, als wir am Ende März beim ersten Versuch Wasser aus rund zwei Kilometern Tiefe an die Oberfläche pumpen konnten“, berichtet Projektleiter Stefan Lange. „Wir waren alle sehr angespannt nach den intensiven und sorgfältigen Vorbereitungen, ob wir dort unten das finden, was wir erwartet haben.“ Mit den Pumpversuchen testete die MTU die Ergiebigkeit der Bohrung über die Menge an Thermalwasser. Die Spannung ist mit dem ersten Dampf schnell der Freude gewichen: „Das Team ist begeistert, wie viel Wasser ohne große Absenkung des Wasserspiegels gepumpt werden konnte.“ Die bislang gewonnen Daten deuten auf eine sehr fündige Bohrung hin, mit einer sehr guten Förderrate von deutlich über 100 Litern pro Sekunde und einer Temperatur von rund 70°C.


Dampfwolke über der MTU
München, 28. März 2024 - Aktuell kommt es zu weit sichtbarer Dampfentwicklung über der Geothermiebaustelle der MTU in München. Dort wird das Thermalwasser hochgepumpt, um zu ermitteln wieviel Wasser im Reservoir zur Verfügung steht. Das hochgepumpte Wasser muss abgekühlt werden bevor es in die Kanalisation abgeführt werden kann. Für die Einleitung in die Kanalisation wird es auf 35 Grad heruntergekühlt. Bei der Abkühlung entsteht reiner Wasserdampf. Es wird während der Pumpversuche noch bis zum 7. April zu Dampfschwaden am Standort kommen.
Vorboten des Thermalwassers
München, 18. März 2024 - Aktuell laufen in über zwei Kilometern Tiefe die Bohrarbeiten des vierten Bohrabschnitts. „Wir sind bereits mit einer Rohrlänge von 2600 Metern im Thermalwasserreservoir angelangt“, sagt Projektleiter Stefan Lange. Dort zeigen sich bereits erste Hinweise auf eine gute hydraulische Durchlässigkeit des erbohren Kalksteins und Dolomits. „Das Gestein in dieser Tiefe ist gut durchlässig und nimmt die nachgeschobene Bohrspülung komplett auf.“ Eine gute Ausgangslage für die künftigen Förderungen. Wenn die Bohrarbeiten dieses Abschnitts fertig gestellt sind, folgen geophysikalische Bohrlochmessungen und mehrere Pumpversuche (Inproduktionssetzungsarbeiten), um die Ergiebigkeit des Reservoirs festzustellen. Dabei erwartet die MTU den Austritt von heißem Thermalwasserdampf.


Eine Reise in die Vergangenheit
München 13. März 2024 - Die Tiefengeothermiebohrung ist eine Reise in die erdgeschichtliche Vergangenheit: Im obersten Bohrabschnitt bestehen die ersten 24 Meter aus Schmelzwasserschotter der vergangenen Eiszeit (Würm-Kaltzeit), einige zehntausend Jahre alt. Darunter folgen Molasse-Gesteine, mehr als 10 Millionen Jahre alt. Darauf folgen Sedimentschichten, die längere Zeit im Übergangsbereich zwischen Meer und Küstenlinie waren und Kohle aus Sumpfwäldern und Schwemmholz küstennaher Wälder beinhalten. Die 38 Millionen Jahre alten Molasse-Gesteine enden in einer Tiefe von rund 1.700 Metern. Unmittelbar darunter sind Kalksteine aus dem Erdzeitalter des Oberen Jura (rund 145-150 Millionen Jahre alt). Die Bohrung reicht aktuell schon in die Jura-Kalksteine („Malm“ ) bei 2000 Metern, die das Thermalwasserreservoir darstellen. Früher war dort ein flaches Schelfmeer, in dem sich unter subtropischen Klima Kalkstein bildeten. In den kleinen Hohlräumen dieses Kalksteins befindet sich das Thermalwasser.
Zweiter Abschnitt: Mehr als 1,5 Kilometer tief gebohrt und gesichert
München, 26. Februar 2024 –Die MTU hat nach 23 Tagen in rund 1.500 Meter die Zieltiefe des zweiten Bohrungsabschnitts erreicht. Das Bohrloch besitzt dort einen Durchmesser von 44,5 Zentimeter und wurde mit einer Neigung von maximal 43 Grad durch ein automatisiertes Untertage-Richtbohrsystem nach Süden geführt. Beim automatisierten Richtbohren schieben hydraulische Klappen, die unmittelbar hinter dem Meißel montiert sind, die Bohrung in die gewünschte Richtung. Der Bohrspülung kommt eine wichtige Rolle zu: sie dient als Datenleitung für den Informationsaustausch zwischen den Mess- und Richtbohrgeräten am Bohrstrang in der Tiefe und den Ingenieuren an der Erdoberfläche. Der zweite Bohrabschnitt wurde durch Stahlrohre gesichert: Im unteren ehemals frisch erbohrten Abschnitt wurden sie fest einzementiert, danach die Verrohrung bis zur Erdoberfläche verlängert. Aktuell hat die MTU mit Start des dritten Bohrabschnittes bereits 1700 Meter erreicht.


Schon einen Kilometer tief gebohrt
München, 12. Februar 2024 – nach zehn Tagen Bohrzeit war bereits am 1. Februar die Zieltiefe des ersten Bohrungsabschnitt in rund 820 Metern Tiefe erreicht. Das Bohrloch hat in diesem Bohrabschnitt einen Durchmesser von 66 Zentimetern und wurde mit einer schwachen Neigung von zirka 2-3 Grad in Richtung Süden geführt. Zur Sicherung dieses ersten Bohrabschnitts wurden in den nachfolgenden Tagen Stahlrohre eingebaut und anschließend fest einzementiert.
Aktuell läuft bereits der zweite Bohrungsabschnitt und die Bohrtiefe liegt bei über einem Kilometer. Der zweite Abschnitt reicht bis zirka 1.500 Meter in die Tiefe. Er wird mit einem kleineren Bohrdurchmesser von rund 44,5 Zentimetern und einer verstärkt nach Süden gerichteten Ablenkung fortgeführt.
Seismik Messstationen Karl 1 und 2
Seit Oktober 2023 sind die Seismik Messstationen Karl 1 und 2 in Karlsfeld für die MTU im Einsatz. Zusammen mit einer Messstation in Unterschleißheim decken sie das Gebiet Karlsfeld Ost ab Mehr Informationen
Die seismische Überwachung spielt für die Sicherheit von geothermischen Anlagen eine entscheidende Rolle. Durch diese Technologie können Schwingungen im Untergrund in Echtzeit überwacht werden. Die gesammelten seismischen Daten helfen der MTU auch den laufenden Betrieb der Geothermieanlage zu sichern. Die aufgezeichneten Daten dokumentieren die Bodenschwinggeschwindigkeit. Mit den Daten lässt sich auch der genaue Standort für die Ursache der Schwingung ermitteln.


MTU startet Bohrungen für Tiefen-Geothermie
Thermalwasservorkommen in rund zwei Kilometern Tiefe soll zukünftig die Wärmeversorgung mit Gas weitgehend ersetzen
München, 11. Januar 2024 – Die MTU hat die Bohrarbeiten im nordöstlichen Bereich des Werksgeländes, in der Nähe der Dachauer Straße gestartet. Nach der traditionellen Meißelweihe Anfang Dezember und den sicherheitstechnischen Abnahmen und Leistungstests beginnen nun die Bohrungen.
Im Rahmen der Bohrarbeiten kommt es zu unterschiedlichen Signaltönen, zu sichtbaren Wasserdampf-Austritten und Flammenbildung durch die Abfackelung von eventuell austretendem Gas. Dies stellt keine Gefahr dar.
Traditionelle Meißelweihe
München, 4. Dezember 2023 - Bei klirrender Kälte trafen sich das Geothermieteam, Baustellenleitung, Behördenvertreter, Betriebsrat und Gäste der unterstützenden MTU-Bereiche am Namenstag der heiligen Barbara zur Meißelweihe vor dem in der vergangenen Woche errichteten Geothermieturm. „Hinter uns sehen Sie, wie wir als Firma dem Klimawandel in Bezug auf unsere Infrastruktur entgegentreten“, betonte Dr. Markus Zeis, Leiter Enablement. „Das Geothermieprojekt beschäftigt uns bereits seit drei Jahren und ist nicht zuletzt ein Bekenntnis zum Standort München.“ Die Geothermie sei der größte Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität des Standortes. Genutzt werden soll die Energie zur emissionsfreien Wärmeversorgung des Standortes.