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MTU Aero Engines stärkt Position im IAE-Konsortium
• Erhöhung des MTU-Gesamtanteils von elf auf 16 Prozent
• Zukünftiges Joint Venture für Triebwerke der nächsten Generation
München, 29. Juni 2012 – Deutschlands führender Triebwerkshersteller stärkt seine Rolle im Konsortium International Aero Engines (IAE) und sichert sich damit zukünftiges Umsatz- und Ergebniswachstum. Die MTU Aero Engines hat im Rahmen einer zusätzlichen Vereinbarung mit Pratt & Whitney zum 29. Juni 2012 ihren Gesamtanteil des IAE-V2500 Programms um fünf Prozentpunkte erhöht. Gleichzeitig planen die vier IAE-Partner (Pratt & Whitney, Rolls-Royce, Japanese Aero Engine Corporation und die MTU Aero Engines) in Form eines Joint Ventures auch Triebwerks-Generationen für neue Kurz- und Mittelstrecken-Flugzeuge (sogenannte Narrowbodies) zu entwickeln, zu bauen und instandzusetzen.
Die Gesamtbeteiligung der MTU am V2500 Programmanteil steigt um fast die Hälfte auf 16 Prozent: Hierfür hat Rolls-Royce seinen bisherigen IAE-Anteil an Pratt & Whitney Aero Engines International verkauft, die Teile davon an die MTU Aero Engines weitergegeben hat. Mit der Erhöhung des MTU-Anteils am weltweit erfolgreichen V2500-Triebwerk der A320-Familie übernimmt das Unternehmen die Verantwortung für weitere rund 500 Bauteile. Der Produktionsumfang ändert sich für die MTU vermutlich nicht; im Fokus steht durch die Anteilserhöhung die Steuerung der Zulieferkette und –teile. Die Umsetzung und Bearbeitung erfolgt größtenteils bei der MTU Aero Engines Polska, deren Aufgabenspektrum sich dadurch erweitert.
Das V2500 ist für Deutschlands führenden Triebwerkshersteller nach wie vor das wichtigste zivile Programm. Die MTU rechnet aufgrund der Transaktion in den kommenden 25 Jahren mit einem zusätzlichen Umsatz von drei bis vier Milliarden Euro. Bereits 2012 wird die MTU von dieser Entscheidung profitieren und rechnet mit ersten Umsätzen von etwa 100 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) wird 2012 aufgrund von Einmalkosten nur wenig beeinflusst. Für die Folgejahre ist jedoch mit wachsenden Ergebnisbeiträgen zu rechnen.
Egon Behle, Vorstandsvorsitzender der MTU: “Unsere Anteilserhöhung am V2500-Programm ist für uns ein wichtiger Baustein um mindestens das Umsatzziel von sechs Milliarden Euro bis 2020 zu erreichen; das V2500 wird auch in den nächsten Jahrzehnten eine tragende Rolle im globalen Triebwerksmarkt spielen. Die Gründung des Joint Ventures für Antriebe zukünftiger Flugzeuggenerationen ist ein weiterer Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der MTU-Technologie. Er sichert heute schon unseren Technologievorsprung und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit von morgen.“
Die erfolgreiche Zusammenarbeit der bisherigen IAE-Partner soll auch über das V2500-Programm hinaus fortgesetzt werden: Was sich bereits beim Triebwerk V2500 bewährt hatte , soll für zukünftige Triebwerksgenerationen im Narrowbody-Markt im Rahmen eines Joint Ventures fortgesetzt werden. Das neue gemeinsame Unternehmen wird sich primär auf die "Geared Turbofan"-Technologie (GTF) mit hohem Nebenstromverhältnis sowie auf Studien für die nächste Generation von Antriebssystemen spezialisieren. Dazu können auch verwandte Technologien und andere neuartige Konfigurationen zählen. Man rechnet in diesem schnell wachsenden Markt für die nächsten 20 Jahre mit einer weltweiten Nachfrage von rund 20.000 neue Maschinen bzw. fast 45.000 Triebwerken.
Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines ist Deutschlands führender und einziger unabhängiger Triebwerkshersteller sowie eine feste Größe weltweit. Technologisch führend ist sie bei Hochdruckverdichtern, Niederdruckturbinen, Fertigungs- und Reparaturverfahren. Die MTU Maintenance ist der weltweit größte unabhängige Anbieter von Instandhaltungsdienstleistungen für zivile Luftfahrtantriebe; im militärischen Bereich ist die MTU der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Im Geschäftsjahr 2011 haben rund 8.200 Mitarbeiter einen Umsatz in Höhe von über 2,9 Milliarden Euro erwirtschaftet.