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Last-Bolt-Zeremonie: MTU-Niederdruckturbine für CSeries-Triebwerk
• Erstes Exemplar für Getriebefan-Serieneinsatz fertiggestellt
München, 13. April 2010 – Die MTU Aero Engines hat auf dem Weg zur Realisierung der Getriebefan-Technologie einen weiteren Meilenstein erreicht: In München wurde die erste schnelllaufende Niederdruckturbine für das CSeries-Triebwerk fertiggestellt. Im Rahmen einer Feierstunde zogen MTU-Chef Egon Behle, MTU-Technik-Vorstand Dr. Rainer Martens und Bob Saia, Pratt & Whitney’s Vice President Next Generation Product Family, am Dienstag, 13. April, die letzte Schraube fest. „Mit diesem Schritt erreichen wir pünktlich die nächste entscheidende Station auf dem Weg zum Serieneinsatz unserer weltweit einmaligen Technologie“, freut sich MTU-Chef Egon Behle. Saia betonte: „Die MTU ist ein zentraler Partner im PurePower®-Programm.“
Die fertiggestellte Turbine geht jetzt zu Pratt & Whitney, wird in das erste Getriebefan-Triebwerk PurePower® PW1524G integriert und dann bei Pratt & Whitney in West Palm Beach in Florida auf Herz und Nieren geprüft. In zwei Jahren soll die Serienzulassung des neuen Triebwerks erfolgen und 2013 der Passagierverkehr mit der CSeries von Bombardier aufgenommen werden. Erstkunde von Jet und Antrieb ist die deutsche Lufthansa. Die neuartige Antriebstechnologie hat bereits weitere Interessenten überzeugt: Mitsubishi wird damit seinen neuen Regionalflieger MRJ exklusiv ausrüsten und auch die russische Irkut setzt auf den Getriebefan und hat ihn für die MS-21 ausgewählt. Derzeit sind mehr als 400 Triebwerke der Antriebsfamilie fest bestellt beziehungsweise optioniert.
Der Getriebefan zeichnet sich dadurch aus, dass die beiden Komponenten Fan und Niederdruckturbine nicht mehr auf einer Welle sitzen. Verbunden sind sie durch ein Untersetzungsgetriebe, das beide Komponenten entkoppelt und in ihrem jeweiligen physikalischen Optimum laufen lässt: Der Fan dreht dreimal langsamer als die schnelllaufende Niederdruckturbine. Diese Hightech-Turbine ist eine Schlüsselkomponente des Getriebefans und einer der Gründe für die drastische Verbesserung des Wirkungsgrades: Das PurePower® PW1000G verbessert den Kraftstoffverbrauch gegenüber heutigen Triebwerken um einen Wert im zweistelligen Prozentbereich; analog sinkt der CO2-Ausstoß. Zudem ist das Triebwerk nur mehr halb so laut.
Für schnelllaufende Niederdruckturbinen ist die MTU Aero Engines weltweit die einzige Adresse. Die Entwicklung dieser Technologie begann in München bereits in den 1990er-Jahren. Inzwischen haben Technologieprogramme und Erprobungszyklen die volle Funktionalität nachgewiesen – Ergebnis: Die Turbine ist für den Serieneinsatz bestens geeignet. Neben der Niederdruckturbine steuert die MTU zum Getriebefan die ersten vier Stufen des ebenfalls extrem effizienten Hochdruckverdichters bei; die hinteren vier Stufen kommen von Pratt & Whitney.
Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines ist eine feste Größe in der Branche. Weltweit beschäftigt sie rund 7.600 Mitarbeiter und hat im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz in Höhe von rund 2,6 Milliarden Euro erwirtschaftet. Bei der Instandhaltung ziviler Triebwerke ist sie der größte unabhängige Anbieter und im militärischen Bereich der Systempartner für fast alle Flugtriebwerke der Bundeswehr. Technologisch ist die MTU weltweit führend bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern, Herstell- und Reparaturverfahren.