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ILA 2010: MTU Aero Engines rechnet mit positiver Marktentwicklung
• Getriebefan PurePower® PW1000G erfolgreich etabliert
• Antrieb für Militärtransporter A400M macht Fortschritte
• Maintenance-Markt in Asien und Nahem Osten stark
Berlin, 9. Juni 2010 – Die MTU Aero Engines geht für das laufende Jahr von einer Marktentwicklung aus, die mindestens das Anfang des Jahres prognostizierte Niveau erreicht; in Teilbereichen soll sie sogar besser ausfallen: „Die Passagier- und Frachtzahlen der Airlines übersteigen schon jetzt deutlich die ursprünglichen Erwartungen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende, Egon Behle, heute auf der Pressekonferenz des Unternehmens anlässlich der Internationalen Luftfahrt- und Raumfahrtausstellung (ILA) 2010 in Berlin. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen der Getriebefan, der Antrieb des A400M-Militärtransporters und die MTU Maintenance.
Getriebefan auf Erfolgskurs
Ein Highlight des zivilen Neugeschäfts des Münchner Unternehmens ist der Getriebefan PurePower® PW1000G von Pratt & Whitney. Vor zwei Jahren hatte die MTU auf der ILA bekanntgegeben, dass sie sich mit 15 Prozent an den ersten beiden Anwendungen dieser neuen Triebwerksgeneration beteiligt. Der Programmanteil umfasst die schnelllaufende Niederdruckturbine, eine Schlüsselkomponente des Antriebs, und die ersten vier Stufen des Hochdruckverdichters.
Das Triebwerk befindet sich auf Erfolgskurs und hat sich bereits fest im Markt etabliert: Es wurde als Exklusivantrieb für den 100-Sitzer von Bombardier, die CSeries, ausgewählt sowie für den Regionaljet MRJ von Mitsubishi und das Kurz- und Mittelstreckenflugzeug MS-21 von Irkut. Zu den ersten Kunden zählen die Lufthansa und die amerikanische Republic Airways; rund 400 Antriebe sind fest bestellt oder optioniert. Die MTU schätzt das Umsatzpotenzial des PW1000G für die gesamte Lebensdauer auf über zehn Milliarden Euro. „Damit ist der Getriebefan einer unserer wichtigsten zukünftigen zivilen Luftfahrtantriebe“, konstatierte Behle.
Zum Programmstatus: Der Getriebefan-Demonstrator hat alle Tests erfolgreich durchlaufen und sich im Flug bewährt. Absolviert hat er insgesamt 400 Teststunden, davon 120 in fliegenden Prüfständen. Zum Einsatz kam er am Flügel einer Boeing 747 sowie eines Airbus A340. Derzeit entsteht ein Getriebefan in der Schubklasse des CSeries-Antriebs für die Serienzulassung. Für die Erprobung dieses Triebwerks hat die MTU ihre Module an Pratt & Whitney geliefert. Der Erstlauf soll noch im Sommer dieses Jahres stattfinden. Der Getriebefan hat weiteres Marktpotenzial: Sollten sich Airbus und Boeing für ein Re-Engining ihrer A320- beziehungsweise 737-Maschinen entscheiden, wäre das PW1000G eine passende Lösung. „In diesem Fall wäre das Konsortium IAE unser bevorzugter Marktzugang“, informierte Behle.
A400M-Antrieb bewährt sich
Seit Dezember 2009 steht der Airbus-Militärtransporter A400M mit seinem TP400-D6-Antrieb in der Flugerprobung; zwei Prototypen werden auf Herz und Nieren getestet. Der bisherige Verlauf ist vielversprechend: Das Triebwerk erfüllt alle Anforderungen und Spezifikationen. Das gilt auch für die Triebwerksregelung FADEC. „Der erste Auftritt des A400M hier auf der ILA beweist, dass das Programm wichtige Fortschritte macht“, erklärte der MTU-Chef. „Alle Beteiligten glauben an den Erfolg des A400M und seines Triebwerks.“
Zivile MRO ausgezeichnet
Die zivile Instandhaltung als drittes Standbein der MTU erholt sich zusehends. Die globalen Schwerpunkte liegen in China, der asiatisch-pazifischen Region und dem Nahen Osten. Die MTU Maintenance hat sich bereits in allen Regionen etabliert und verfügt über eine gesunde und diversifizierte Kundenbasis von über 100 Airlines weltweit. Das Volumen der abgeschlossenen Verträge liegt derzeit bei über fünf Milliarden Euro, berichtete der MTU-Vorstand.
Einen eindrucksvollen Beweis ihres Ansehens hat die MTU Maintenance von den Lesern der renommierten internationalen Fachzeitschrift Aircraft Technology Engineering & Maintenance (ATE&M) erhalten: Sie haben die MTU-Maintenance zum weltbesten Instandhaltungsbetrieb ziviler Triebwerke gekürt. Nominiert und gewählt wird beim ATE&M Award ausschließlich von Kunden und Lieferanten.
Im Mai hat die MTU Maintenance-Gruppe ihr 2500stes Triebwerk des Typs V2500 instandgesetzt. Es gehört der türkischen Fluglinie Onur Air, einem langjährigen Kunden der MTU. Beim V2500 ist das Unternehmen der weltweit führende Instandhalter. Eine nach wie vor wichtige Rolle im Portfolio spielt das CF6, das Großraumflugzeuge in die Luft bringt. Air Canada hat sein 250stes CF6-Triebwerk von den MTU Maintenance-Experten reparieren und überholen lassen.
Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines ist Deutschlands führender Triebwerkshersteller und eine feste Größe in der Branche. Sie hat Tochtergesellschaften weltweit und beschäftigt insgesamt rund 7.600 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2009 lag der Umsatz bei rund 2,6 Milliarden Euro. Paradedisziplinen des Triebwerksspezialisten sind Niederdruckturbinen- und Hochdruckverdichter-Technologien sowie Herstell- und Reparaturverfahren. Im militärischen Bereich erfüllt die MTU als Systempartner für fast alle Flugtriebwerke der Bundeswehr sämtliche Systemführungsaufgaben; im zivilen Bereich ist die MTU Maintenance der weltweit größte unabhängige Instandhalter.