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Halbjahr 2022: MTU Aero Engines AG setzt Wachstumskurs fort und bestätigt Prognose
• Umsatzplus von 23 %
• Operatives Ergebnis und Gewinn nach Steuern steigen um je 53 %
München, 27. Juli 2022 – Die MTU Aero Engines AG hat im ersten Halbjahr 2022 ein Umsatzplus von 23 % auf 2,47 Mrd. € erzielt (1-6/2021: 2,00 Mrd. €). Das operative Ergebnis1 legte um 53 % von 190 Mio. € auf 290 Mio. € zu. Die bereinigte Ergebnismarge stieg von 9,5 % im ersten Halbjahr 2021 auf 11,7 % im ersten Halbjahr 2022. Mit einem Plus von 53 % entwickelte sich der Gewinn nach Steuern2 analog zum operativen Ergebnis und erreichte 207 Mio. € nach 135 Mio. € im Vergleichszeitraum.
„Trotz der anhaltenden Herausforderungen hat die MTU ihren profitablen Wachstumskurs im ersten Halbjahr erfolgreich fortgesetzt. Marktdaten wie die Entwicklung der Verkehrszahlen im Passagier- und Frachtbereich und die Nachfrage nach neuen Flugzeugen, besonders Narrowbodies, deuten auf eine nachhaltige Erholung unserer Branche“, sagte Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines AG. „Vor diesem Hintergrund können wir unsere Prognose für das Gesamtjahr heute bestätigen.“ Die Prognose der MTU basiert auf einem US-Dollar-Euro-Wechselkurs von 1,10. Bisher hatte das Unternehmen seiner Prognose einen Wechselkurs von 1,15 zugrunde gelegt.
Die MTU hat in allen Geschäftssegmenten mehr Umsatz erwirtschaftet als im ersten Halbjahr 2021.
Das höchste Umsatzplus verzeichnete die zivile Instandhaltung: Hier stieg der Umsatz um 26 % auf 1,71 Mrd. € (1-6/2021: 1,35 Mrd. €). Die wichtigsten Umsatzträger waren der A320neo-Antrieb PW1100G-JM und das V2500 für die klassische A320-Familie. „Wir sehen nach sechs Monaten etwas weniger Instandhaltungsgeschäft für das PW1100G-JM als bisher angenommen. In US-Dollar erwarten wir für das Gesamtjahr jetzt einen Umsatzzuwachs im hohen Zehner-Prozentbereich“, erläuterte Finanzvorstand Peter Kameritsch. Bisher war die MTU im zivilen MRO-Geschäft auf Dol-lar-Basis von einem
Umsatzplus im mittleren bis hohen Zwanziger-Prozentbereich ausgegangen. Kameritsch ergänzte: „Währungseffekte dürften hier ausgleichend wirken, so dass unser Gesamt-Umsatzziel auf Euro-Basis unverändert bleibt.“
Im zivilen Triebwerksgeschäft hat die MTU einen Umsatzzuwachs um 16 % von 515 Mio. € auf 596 Mio. € erzielt. Dabei verzeichnete das Ersatzteilgeschäft auf Dollar-Basis ein organisches Umsatzwachstum im mittleren Zehner-Prozentbereich. Der organische Umsatz des zivilen Seriengeschäfts ist um rund 10 % zurückgegangen. Kameritsch: „Bei den Ersatzteilen haben wir vor allem für Narrowbody- und Frachter-Antriebe eine Zunahme gesehen. Im Seriengeschäft haben sich die Getriebefan-Auslieferungen erholt, während die Situation bei anderen Programmen wie dem GEnx anhaltend schwierig war.“ Hauptumsatzträger im zivilen Triebwerksgeschäft war das PW1100G-JM.
Der Umsatz des Militärgeschäfts hat im ersten Halbjahr um 14 % auf 213 Mio. € zugenommen (1-6/2021: 187 Mio. €). „Hier sind vor allem Verschiebungen aus dem vierten Quartal 2021 zu beobachten“, so Kameritsch. Wichtigster Umsatzträger im Militärgeschäft war der Eurofighter-Antrieb EJ200.
Der Auftragsbestand erreichte mit 24,56 Mrd. € erneut einen Höchststand (31. Dezember 2021: 22,24 Mrd. €). Das Gros der Aufträge entfiel auf das V2500 und die Getriebefan-Triebwerke der PW1000G-Familie, insbesondere das PW1100G-JM. „Ein zusätzlicher Beleg für die starke Auftragslage der MTU sind die Aufträge in Höhe von fast 600 Mio. US-$, die letzte Woche auf der Farnborough Airshow eingegangen sind“, ergänzte Winkler.
Ihr Halbjahresergebnis hat die MTU in beiden Geschäftsbereichen verbessert.
Im MRO-Geschäft hat das bereinigte EBIT um 61 % von 77 Mio. € auf 124 Mio. € zugenommen. Die bereinigte EBIT-Marge erreichte 7,3 % nach 5,7 % im ersten Halbjahr 2021.
Das Ergebnis des OEM-Geschäfts ist um 47 % auf 165 Mio. € gestiegen (1-6/2021: 113 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge legte von 16,0 % in ersten Halbjahr 2021 auf 20,4 % im ersten Halbjahr 2022 zu.
Zu den Sondereinflüssen, die zu Ergebnisbereinigungen geführt haben, erläuterte Kameritsch: „Für den CH-53K-Antrieb T408 haben wir eine Wertberichtigung in Höhe von 24 Mio. € vorgenommen. Hintergrund ist, dass sich die Bundesregierung für das Konkurrenzprodukt des King Stallion von Sikorsky entschieden hat. Am Chinook von Boeing ist die MTU nicht beteiligt, daher die Wertberichtigung.“
Die MTU hat im ersten Halbjahr 135 Mio. € in Forschung und Entwicklung gesteckt, 32 % mehr als im Vergleichszeitraum (1-6/2021: 102 Mio. €). „Unsere anhaltend hohen F&E-Ausgaben belegen, dass wir in die Zukunft einer nachhaltigen, emissionsfreien Luftfahrt und damit in die Zukunft der MTU investieren“, so Winkler. Verwendet wurden die Mittel für Leistungsverbesserungen der Getriebefan-Programme, Technologiestudien für zukünftige Antriebsgenerationen mit den Schwerpunkten Wasserstoff und fliegende Brennstoffzelle sowie für die Digitalisierung im Triebwerksbau.
Der Free Cashflow lag im ersten Halbjahr bei 168 Mio. € nach 187 Mio. € im gleichen Vorjahreszeitraum. „Im Hinblick auf unser Working Capital legen wir hier verstärktes Augenmerk auf Themen wie unsere Lieferketten, die Durchlaufzeiten und die erwarteten höheren Volumina. Gleichzeitig bewegen wir uns klar im Rahmen unserer Erwartungen für das Gesamtjahr“, sagte Kameritsch.
Die Netto-Auszahlungen in Sachanlagen sind im ersten Halbjahr um 46 % von 63 Mio. € auf 91 Mio. € gestiegen.
Die MTU hatte am Halbjahresende 10.833 Mitarbeiter:innen, 3 % mehr als Ende 2021 (31. Dezember 2021: 10.508 Mitarbeiter:innen).
Ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 lässt die MTU unverändert: Das Unternehmen rechnet mit einem Jahresumsatz zwischen 5,2 und 5,4 Mrd. €. Das bereinigte EBIT dürfte im mittleren Zwanziger-Prozentbereich zunehmen. Der Gewinn nach Steuern und das operative Ergebnis dürften gleichermaßen steigen. Die Cash Conversion Rate, die das Verhältnis von Free Cashflow zu bereinigtem Gewinn nach Steuern ausdrückt, erwartet die MTU 2022 im mittleren bis hohen zweistelligen Prozentbereich (2021: 70 %).
MTU Aero Engines – Eckdaten 1. Halbjahr 2022
(Beträge in Mio. €)
MTU Aero Engines
| Q2 2021 | Q2 2022 | per Juni 2021
| per Juni 2022 | Veränderung |
Umsatz | 1.015 | 1.289 | 2.004 | 2.469 | + 23 % |
davon OEM-Geschäft | 365 | 424 | 701 | 810 | + 15 % |
davon ziviles Triebwerksgeschäft | 265 | 318 | 515 | 596 | + 16 % |
davon milit. Triebwerksgeschäft | 100 | 106 | 187 | 213 | + 14 % |
davon zivile Instandhaltung | 674 | 892 | 1.352 | 1.711 | + 26 % |
EBIT (bereinigt) | 103 | 159 | 190 | 290 | + 53 % |
davon OEM-Geschäft | 66 | 87 | 113 | 165 | + 47 % |
davon zivile Instandhaltung | 38 | 72 | 77 | 124 | + 61 % |
EBIT-Marge (bereinigt) | 10,2 % | 12,3 % | 9,5 % | 11,7 % |
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im OEM-Geschäft | 18,0 % | 20,5 % | 16,0 % | 20,4 % |
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in der zivilen Instandhaltung | 5,7 % | 8,1 % | 5,7 % | 7,3 % |
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Net Income (bereinigt) | 77 | 114 | 135 | 207 | + 53 % |
Net Income (reported) | 54 | 66 | 103 | 120 | + 16 % |
Ergebnis je Aktie (unverwässert, reported) | 0,98 | 1,24 | 1,89 | 2,23 | + 18 % |
EBITDA (reported) | 160 | 216 | 302 | 390 | + 29 % |
Free Cashflow | 81 | 33 | 187 | 168 | - 10 % |
Forschungs- und Entwicklungskosten | 55 | 72 | 102 | 135 | + 32 % |
davon eigenfinanzierte F&E | 39 | 54 | 75 | 101 | + 34 % |
davon fremdfinanzierte F&E | 16 | 17 | 27 | 34 | + 27 % |
eigenfinanzierter F&E-Aufwand gemäß GuV | 21 | 23 | 37 | 47 | + 27 % |
Netto-Auszahlungen in Sachanlagen | 39 | 54 | 63 | 91 | + 46 % |
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| 31. Dez. 2021 | 30. Juni 2022 | Verände-rung |
Bilanz-Kennzahlen |
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Immaterielle Vermögenswerte |
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| 1.128 | 1.136 | + 1 % |
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-äquivalente |
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| 722 | 733 | + 2 % |
Rückstellungen für Pensionen |
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| 948 | 745 | - 21 % |
Eigenkapital |
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| 2.760 | 2.842 | + 3 % |
Netto-Finanzverschuldung |
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| 673 | 627 | - 7 % |
Bilanzsumme |
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| 8.304 | 8.645 | + 4 % |
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Auftragsbestand |
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| 22.237 | 24.563 | + 10 % |
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Mitarbeiter:innen |
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| 10.508 | 10.833 | + 3 % |
1 EBIT adjusted = Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern, vergleichbar gerechnet
2 Net Income adjusted = Ergebnis nach Ertragsteuern, vergleichbar gerechnet
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen
Diese Quartalsmitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen der Geschäftsführung der MTU Aero Engines wider und basieren auf Informationen, die der Geschäftsführung zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen und sind mit Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse der MTU Aero Engines und Entwicklungen betreffend die MTU Aero Engines können daher aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, die Zyklizität der Flugzeugindustrie und Risiken in Zusammenhang mit der Beteiligung der MTU Aero Engines an Konsortien für die Entwicklung und den Bau von neuen Triebwerken. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere in Bezug auf steuerliche Regelungen und Gesetze betreffend die Herstellung und den Einsatz von Triebwerken im Luftverkehr, sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der MTU Aero Engines haben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die MTU Aero Engines übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
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Leiter Unternehmenskommunikation und Public Affairs
Pressesprecherin Finanzen
Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines AG ist Deutschlands führender Triebwerkshersteller. Die Kernkompetenzen der MTU liegen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern, Turbinenzwischengehäusen sowie Herstell- und Reparaturverfahren. Im zivilen Neugeschäft spielt das Unternehmen eine Schlüsselrolle mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Hightech-Komponenten im Rahmen internationaler Partnerschaften. MTU-Bauteile kommen bei einem Drittel der weltweiten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Im Bereich der zivilen Instandhaltung zählt das Unternehmen zu den Top 3 der weltweiten Dienstleister für Luftfahrtantriebe und Industriegasturbinen. Die Aktivitäten sind unter dem Dach der MTU Maintenance zusammengefasst. Auf dem militärischen Gebiet ist die MTU Aero Engines der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Die MTU unterhält Standorte weltweit; Unternehmenssitz ist München.