Presseinformation
MTU Aero Engines mit Umsatz- und Ergebnisplus im ersten Halbjahr 2024
| Umsatz steigt um 10 % auf 3,4 Mrd. €, bereinigtes EBIT um 16 % auf 470 Mio. €
| Prognose 2024 bestätigt, Margenerwartung auf rund 13 % konkretisiert
München, 1. August 2024 | Die MTU Aero Engines AG hat im ersten Halbjahr 2024 den bereinigten Umsatz um 10 % von 3,1 Mrd. € auf 3,4 Mrd. € gesteigert. Das bereinigte EBIT1 nahm um 16 % auf 470 Mio. € zu (1-6/2023: 405 Mio. €). Die bereinigte Ergebnismarge stieg von 13,0 % auf 13,7 %. Der bereinigte Gewinn nach Steuern2 legte um 14 % zu und erreichte 342 Mio. € nach 300 Mio. € im ersten Halbjahr 2023.
„Mit diesen Ergebnissen halten wir Kurs auf unsere Ziele für das Gesamtjahr. Gestützt wird unsere Annahme von einem anhaltend positiven Marktumfeld und Fortschritten bei der Ausgestaltung des Getriebefan-Flottenmanagementplans“, sagt Lars Wagner, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines AG. „Unsere Prognose für 2024 bestätigen wir heute. Die Margenerwartung für das Gesamtjahr konkretisieren wir auf rund 13 %.“ Bisher hatte die MTU eine bereinigte EBIT-Marge von mehr als 12 % als Jahresziel genannt.
Im ersten Halbjahr 2024 hat die MTU ihren Umsatz in allen Geschäftssegmenten gesteigert.
Den höchsten Umsatzzuwachs erreichte das Militärgeschäft der MTU: Hier lag das Umsatzplus bei 19 % auf 272 Mio. € (1-6/2023: 229 Mio. €). „Der Umsatzzuwachs ist insbesondere auf den A400M-Antrieb TP400-D6 und die New Generation Fighter Engine für das europäische Kampfflugzeug der nächsten Generation zurückzuführen“, erläutert Finanzvorstand Peter Kameritsch. Hauptumsatzträger im Militärgeschäft war der Eurofighter-Antrieb EJ200.
Im zivilen Triebwerksgeschäft kletterte der Umsatz im ersten Halbjahr um 5 % von 863 Mio. € auf 903 Mio. €. Der wichtigste Umsatzträger war der A320neo-Antrieb PW1100G-JM. Innerhalb des zivilen Triebwerksgeschäfts hat der organische Umsatz des zivilen Seriengeschäfts auf Dollar-Basis im hohen Dreißiger-Prozentbereich zugenommen. Im Ersatzteilgeschäft lag das organische Umsatzplus in US-Dollar im mittleren einstelligen Prozentbereich. „Im Seriengeschäft sorgten die Getriebefan-Triebwerke und Antriebe für Business Jets für Wachstum. Der Anstieg im Ersatzteilgeschäft ist auf Widebody-Antriebe, das V2500 für die klassische A320-Familie und Business-Jet-Triebwerke zurückzuführen“, ergänzt Kameritsch.
Der Umsatz der zivilen Instandhaltung nahm in den ersten sechs Monaten um 11 % zu und erreichte 2,3 Mrd. € (1-6/2023: 2,1 Mrd. €). Kameritsch: „Umsatztreiber waren vor allem der Boeing 777-Antrieb GE90, das GEnx für den Dreamliner von Boeing und unser Leasinggeschäft.“ Das PW1100G-JM und das V2500 waren im MRO-Geschäft die Hauptumsatzträger. Innerhalb der zivilen Instandhaltung hatte die Getriebefan-MRO weiterhin einen Anteil von rund 30 %. „Aufgrund des geringeren Materialeinsatzes bei den Getriebefan-Shop-Visits erwarten wir im Gesamtjahr jetzt einen Getriebefan-MRO-Anteil von etwa 35 %“, ergänzt Kameritsch. Bisher war die MTU für 2024 von einem Getriebefan-MRO-Anteil von 40 bis 45 % ausgegangen.
Der Auftragsbestand der MTU lag am Halbjahresende bei 25,2 Mrd. € nach 24,4 Mrd. € am Jahresende 2023. Die meisten Aufträge entfielen auf Getriebefan-Triebwerke der PW1000G-Familie, insbesondere das PW1100G-JM, und das V2500. „Die Messe-Erfolge der vergangenen Monate lassen eine anhaltend gute Auftragslage erwarten“, ergänzt Wagner. Die Bundesregierung hatte auf der ILA Berlin im Juni eine Bestellung über 20 Eurofighter in Aussicht gestellt. Auf der Farnborough International Airshow im Juli hatte die MTU Aufträge in Höhe von rund 800 Mio. US-$ erhalten. Beides ist im Auftragsbestand zum Halbjahr 2024 noch nicht enthalten.
Die MTU hat ihr Halbjahresergebnis in beiden Geschäftsbereichen verbessert.
In der zivilen Instandhaltung stieg das bereinigte Ergebnis um 29 % von 141 Mio. € auf 183 Mio. €. Die bereinigte EBIT-Marge legte von 6,8 % auf 7,9 % zu. „Im Ergebnis spiegeln sich ein profitabler Umsatzmix in der unabhängigen Instandhaltung und eine geringere Materialintensität in der Getriebefan-MRO wider“, sagt Kameritsch.
Das bereinigte Ergebnis des OEM-Geschäfts nahm in den ersten sechs Monaten um 10 % auf 288 Mio. € zu (1-6/2023: 262 Mio. €). „Ein höherer Umsatz im Militärgeschäft, der vorteilhafte Umsatzmix im Seriengeschäft und höhere Ersatzteilverkäufe stützten das Ergebnis“, ergänzt Kameritsch. Die bereinigte EBIT-Marge des OEM-Geschäfts erreichte 24,5 % nach 24,0 % im gleichen Vorjahreszeitraum.
Die MTU hat ihre Forschungs- und Entwicklungsausgaben im ersten Halbjahr um 14 % auf 179 Mio. € gesteigert (1-6/2023: 158 Mio. €). „An unseren Investitionen in die Zukunft halten wir unvermindert fest“, so Wagner. „Unsere oberste Priorität liegt darauf, einen entscheidenden Beitrag zu einem klimafreundlicheren Luftverkehr zu leisten und die Zukunft der MTU zu sichern - getreu unserem Jubiläumsmotto ‚passion for engines – 90 years and beyond‘.“ Im Fokus der F&E-Aktivitäten der MTU standen Leistungsverbesserungen der Getriebefan-Programme, Technologiestudien für zukünftige evolutionäre und revolutionäre Antriebsgenerationen sowie der Ausbau der Fähigkeiten beim Thema virtuelles Triebwerk.
Der Free Cashflow lag im ersten Halbjahr bei 105 Mio. € nach 135 Mio. € im gleichen Vorjahreszeitraum. „Beim Free Cashflow hat uns die Lieferketten-Thematik weiter auf Trab gehalten. Wir legen den Fokus nach wie vor auf ein stringentes Cash-Management, insbesondere auf die Themen Working Capital und Forderungsmanagement“, sagt Kameritsch.
Die Netto-Auszahlungen in Sachanlagen sind im ersten Halbjahr um 52 % auf 171 Mio. € gestiegen (1-6/2023: 112 Mio. €).
Die MTU hatte am Halbjahresende 12.366 Mitarbeiter:innen (31. Dezember 2023: 12.170 Mitarbeiter:innen).
Die MTU bestätigt ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2024. Das Unternehmen hat sich einen Umsatz zwischen 7,3 Mrd. € und 7,5 Mrd. € zum Ziel gesetzt. Zum Umsatzwachstum sollen alle Geschäftsbereiche beitragen. Dabei dürfte der Umsatz des zivilen Seriengeschäfts mit einem organischen Plus im niedrigen bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich am stärksten zunehmen. Im Ersatzteilgeschäft erwartet die MTU einen organischen Umsatzanstieg im niedrigen Zehner-Prozentbereich. Der Umsatz der zivilen Instandhaltung dürfte organisch im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich steigen, bei einem Getriebefan-MRO-Anteil von rund 35 %. Im Militärgeschäft rechnet die MTU mit einem Umsatzanstieg im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich. Die bereinigte EBIT-Marge der MTU soll 2024 etwa 13 % erreichen. Der bereinigte Gewinn nach Steuern und das bereinigte EBIT dürften 2024 gleichermaßen zunehmen. Beim Free Cashflow geht die MTU 2024 von einem niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag aus. Die Prognose der MTU basiert auf einem Dollarkurs von 1,10 US-$ / €.
---- MTU Aero Engines – Eckdaten 1. Halbjahr 2024 ----
(Beträge in Mio. €)
MTU Aero Engines
| Q2 2023 | Q2 2024 | per Juni 2023
| per Juni 2024 | Veränderung |
Umsatz (reported) | 1.549 | 1.740 | 3.093 | 3.389 | + 10 % |
Umsatz (bereinigt)* | 1.573 | 1.755 | 3.123 | 3.429 | + 10 % |
davon OEM-Geschäft* | 537 | 618 | 1.091 | 1.176 | + 8 % |
davon ziviles Triebwerksgeschäft* | 411 | 470 | 863 | 903 | + 5 % |
davon milit. Triebwerksgeschäft | 126 | 148 | 229 | 272 | + 19 % |
davon zivile Instandhaltung | 1.060 | 1.163 | 2.081 | 2.304 | + 11 % |
EBIT (reported) | 181 | 232 | 383 | 421 | + 10 % |
EBIT (bereinigt) | 193 | 252 | 405 | 470 | + 16 % |
davon OEM-Geschäft | 121 | 157 | 262 | 288 | + 10 % |
davon zivile Instandhaltung | 72 | 95 | 141 | 183 | + 29 % |
EBIT-Marge (bereinigt) | 12,3 % | 14,4 % | 13,0 % | 13,7 % |
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im OEM-Geschäft | 22,5 % | 25,5 % | 24,0 % | 24,5 % |
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in der zivilen Instandhaltung | 6,8 % | 8,1 % | 6,8 % | 7,9 % |
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Net Income (bereinigt) | 143 | 185 | 300 | 342 | + 14 % |
Net Income (reported) | 122 | 162 | 256 | 288 | + 13 % |
Ergebnis je Aktie (unverwässert, reported) | 2,28 | 2,96 | 4,75 | 5,30 | + 12 % |
Bereinigtes Ergebnis je Aktie | 2,66 | 3,38 | 5,60 | 6,31 | + 13 % |
EBITDA (reported) | 259 | 321 | 537 | 596 | + 11 % |
EBITDA (bereinigt) | 261 | 330 | 539 | 624 | + 16 % |
Free Cashflow | 42 | 90 | 135 | 105 | - 22 % |
Forschungs- und Entwicklungskosten | 90 | 99 | 158 | 179 | + 14 % |
davon eigenfinanzierte F&E | 72 | 72 | 119 | 128 | + 8 % |
davon fremdfinanzierte F&E | 18 | 27 | 39 | 52 | + 32 % |
eigenfinanzierter F&E-Aufwand gemäß GuV | 28 | 22 | 54 | 49 | - 10 % |
Netto-Auszahlungen in Sachanlagen | 50 | 97 | 112 | 171 | + 52 % |
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| 31. Dez. 2023 | 30. Juni 2024 | Veränderung |
Bilanz-Kennzahlen |
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Immaterielle Vermögenswerte |
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| 1.200 | 1.207 | + 1 % |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
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| 883 | 1.146 | + 30 % |
Rückstellungen für Pensionen |
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| 743 | 724 | - 3 % |
Eigenkapital |
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| 2.933 | 3.116 | + 6 % |
Netto-Finanzverschuldung |
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| 631 | 711 | + 13 % |
Bilanzsumme |
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| 10.204 | 10.957 | + 7 % |
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Auftragsbestand |
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| 24.393 | 25.216 | + 3 % |
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Mitarbeiter:innen |
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| 12.170 | 12.366 | + 2 % |
* 2023 und 2024 bereinigt
1 EBIT adjusted = Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern, vergleichbar gerechnet
2 Net Income adjusted = Ergebnis nach Ertragsteuern, vergleichbar gerechnet
---- Vorbehalt bei Zukunftsaussagen ----
Diese Quartalsmitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen der Geschäftsführung der MTU Aero Engines wider und basieren auf Informationen, die der Geschäftsführung zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen und sind mit Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse der MTU Aero Engines und Entwicklungen betreffend die MTU Aero Engines können daher aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, die Zyklizität der Flugzeugindustrie und Risiken in Zusammenhang mit der Beteiligung der MTU Aero Engines an Konsortien für die Entwicklung und den Bau von neuen Triebwerken. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere in Bezug auf steuerliche Regelungen und Gesetze betreffend die Herstellung und den Einsatz von Triebwerken im Luftverkehr, sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der MTU Aero Engines haben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die MTU Aero Engines übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
Kontakt
Leiter Unternehmenskommunikation und Public Affairs
Leiter Corporate Communications
Pressesprecherin Finanzen
Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines AG ist Deutschlands führender Triebwerkshersteller. Die Kernkompetenzen der MTU liegen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern, Turbinenzwischengehäusen sowie Herstell- und Reparaturverfahren. Im zivilen Neugeschäft spielt das Unternehmen eine Schlüsselrolle mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Hightech-Komponenten im Rahmen internationaler Partnerschaften. MTU-Bauteile kommen bei einem Drittel der weltweiten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Im Bereich der zivilen Instandhaltung zählt das Unternehmen zu den Top 3 der weltweiten Dienstleister für Luftfahrtantriebe und Industriegasturbinen. Die Aktivitäten sind unter dem Dach der MTU Maintenance zusammengefasst. Auf dem militärischen Gebiet ist die MTU Aero Engines der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Die MTU unterhält Standorte weltweit; Unternehmenssitz ist München. Im Geschäftsjahr 2023 haben über 12.000 Mitarbeiter:innen einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro erwirtschaftet.