Presseinformation
MTU Aero Engines AG bestätigt zum Halbjahr die Prognose
• Umsatzplus von 25 % auf 3,1 Mrd. €
• Bereinigtes EBIT steigt um 40 % auf 405 Mio. €, Gewinn nach Steuern um 45 % auf 300 Mio. €
München, 26. Juli 2023 – Die MTU Aero Engines AG hat im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz in Höhe von 3,1 Mrd. € erwirtschaftet (1-6/2022: 2,5 Mrd. €). Das entspricht einem Umsatzplus von 25 %. Das operative Ergebnis nahm um 40 % von 290 Mio. € auf 405 Mio. € zu. Die bereinigte Ergebnismarge stieg auf 13,1 % (1-6/2022: 11,7 %). Der Gewinn nach Steuern legte um 45 % zu und erreichte 300 Mio. € nach 207 Mio. € im Vergleichszeitraum.
„Die Erholung unserer Branche hält im Hinblick auf Flugbewegungen und Auftragslage weiter an. Vor diesem Hintergrund und mit unseren Halbjahresergebnissen sehen wir uns auf einem guten Weg, die Ziele, die wir uns für 2023 gesteckt haben, zu erreichen“, sagte Lars Wagner, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines AG. „Unsere Prognose für das Gesamtjahr bestätigen wir heute.“ Die MTU hatte Mitte Juni ihre Ergebnisprognose erhöht und das Umsatzziel für 2023 bestätigt.
Im ersten Halbjahr 2023 hat die MTU ihren Umsatz in allen Geschäftssegmenten gesteigert.
Den höchsten Umsatzzuwachs erzielte die MTU im zivilen Triebwerksgeschäft. Hier kletterte der Umsatz um 40 % auf 832 Mio. € (1-6/2022: 596 Mio. €). Hauptumsatzträger war der A320neo-Antrieb PW1100G-JM. Innerhalb des zivilen Triebwerksgeschäfts hat der organische Umsatz des zivilen Seriengeschäfts auf Dollar-Basis im Dreißiger-Prozentbereich zugenommen. Im Ersatzteilgeschäft lag das organische Umsatzplus in US-Dollar im niedrigen Zwanziger-Prozentbereich. „Im Ersatzteilgeschäft gab es über alle Plattformen hinweg Wachstum – vor allem bei Widebody-Antrieben und Industriegasturbinen. Die Getriebefan-Triebwerke, das GEnx, Antriebe für Business Jets und Industriegasturbinen sorgten im Seriengeschäft für Wachstum“, ergänzte Finanzvorstand Peter Kameritsch.
Der Umsatz der zivilen Instandhaltung stieg im ersten Halbjahr 2023 um 22 % von 1,7 Mrd. € auf 2,1 Mrd. €. Die wichtigsten Umsatzträger waren das PW1100G-JM und das V2500 für die klassische A320-Familie. Kameritsch: „Gestützt wurde das Wachstum vor allem durch die Getriebefan-Instandhaltung. Hier zeigt sich der weitere Hochlauf der GTF-MRO bei der MTU Maintenance Zhuhai in China und der EME Aero in Polen. Positive Impulse kamen auch aus der Instandhaltung von Antrieben für Langstrecken- und Frachtflugzeuge, Industriegasturbinen und aus unserem Leasing-Geschäft.“ Pratt & Whitney hat ein neues Getriebefan-Inspektionsprogramm angekündigt, das im September beginnt und zunächst 200 Triebwerke betrifft. Dazu sagte Wagner: „Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir alles daran, die Situation effizient zu managen und die Auswirkungen auf unsere Kunden so weit wie möglich zu begrenzen. Mir ist wichtig, zu erwähnen, dass es sich nicht um ein Triebwerks-Design-Problem handelt. Die Produktion von neuen Triebwerken und Ersatzteilen ist davon nicht betroffen.“
Im Militärgeschäft lag das Umsatzplus bei 7 % auf 229 Mio. € (1-6/2022: 213 Mio. €). Der wichtigste Umsatzträger war der Eurofighter-Antrieb EJ200.
Der Auftragsbestand erreichte im ersten Halbjahr 21,9 Mrd. € (31. Dezember 2022: 22,3 Mrd. €). Die meisten Aufträge entfielen auf das V2500 und die Getriebefan-Triebwerke der PW1000G-Familie, insbesondere das PW1100G-JM. „Die anhaltend gute Auftragslage lässt sich auch an unseren Erfolgen auf der Paris Air Show ablesen“, ergänzte Wagner. Die MTU hatte auf der Luftfahrtmesse Mitte Juni Aufträge in Höhe von mehr als einer Milliarde US-Dollar erhalten. Im Auftragsbestand sind die Messe-Aufträge noch nicht enthalten.
Ihr Halbjahresergebnis hat die MTU in beiden Geschäftsbereichen verbessert.
Im OEM-Geschäft kletterte das bereinigte Ergebnis um 59 % von 165 Mio. auf 262 Mio. €. Die bereinigte EBIT-Marge stieg von 20,4 % im ersten Halbjahr 2022 auf 24,7 % im ersten Halbjahr 2023.
Das bereinigte EBIT des MRO-Geschäfts hat um 14 % auf 141 Mio. € zugenommen (1-6/2022: 124 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 6,8 % nach 7,3 % im ersten Halbjahr 2022.
Zu den Sondereinflüssen, die zu Ergebnisbereinigungen geführt haben, erläuterte Kameritsch: „Auf-grund von Kredit- und Prozessrisiken infolge der Insolvenz eines Kunden haben wir eine Wertberichtigung in Höhe von 22 Mio. € vorgenommen.“
Ihre Forschungs- und Entwicklungsausgaben hat die MTU im ersten Halbjahr um 17 % auf 158 Mio. € gesteigert (1-6/2022: 135 Mio. €). „In Forschung und Entwicklung beschäftigen wir uns intensiv mit Technologien für eine nachhaltige, emissionsfreie Luftfahrt“, sagte Wagner. „Zum Ausbau unseres Know-how im Bereich der Elektrifizierung des Antriebsstrangs haben wir im April den Elektromotorenentwickler eMoSys übernommen.“
Der Free Cashflow lag im ersten Halbjahr bei 135 Mio. € nach 168 Mio. € im gleichen Vorjahreszeitraum. „Während des Getriebefan-Inspektionsprogramms werden wir Gegenwind für unseren Free Cashflow spüren“, sagte Kameritsch. „Wir werden unser stringentes Cash-Management konsequent weiter ausbauen, um die Auswirkungen bestmöglich zu begrenzen.“
Die Netto-Auszahlungen in Sachanlagen sind in den ersten sechs Monaten des Jahres um 23 % auf 112 Mio. € gestiegen (1-6/2022: 91 Mio. €).
Die MTU hat ihre Belegschaft im ersten Halbjahr um 5 % auf 11.823 Mitarbeiter:innen vergrößert (31. Dezember 2022: 11.273 Mitarbeiter:innen).
Die MTU bestätigt ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2023: Das Umsatzziel liegt bei 6,1 bis 6,3 Mrd. €. Dabei dürfte der organische Umsatz des zivilen Seriengeschäfts auf Dollar Basis um rund 30 % zunehmen, im Ersatzteilgeschäft wird ein Plus im hohen Zehner- bis niedrigen Zwanziger-Prozentbereich erwartet. Der Umsatz der zivilen Instandhaltung dürfte 2023 organisch in US-Dollar im hohen Zehner-Prozentbereich zunehmen. Im Militärgeschäft dürfte der Umsatz im mittleren Zehner-Prozentbereich steigen. Das bereinigte EBIT soll 2023 leicht über 800 Mio. € liegen, die bereinigte EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahr leicht steigen (2022: 12,3 %). Der Free Cashflow soll 2023 leicht über dem Vorjahreswert liegen (2022: 326 Mio. €).
MTU Aero Engines – Eckdaten 1. Halbjahr 2023
(Beträge in Mio. €)
MTU Aero Engines
| Q2 2022 | Q2 2023 | per Juni 2022
| per Juni 2023 | Veränderung |
Umsatz | 1.289 | 1.549 | 2.469 | 3.093 | + 25 % |
davon OEM-Geschäft | 424 | 512 | 810 | 1.061 | + 31 % |
davon ziviles Triebwerksgeschäft | 318 | 387 | 596 | 832 | + 40 % |
davon milit. Triebwerksgeschäft | 106 | 126 | 213 | 229 | + 7 % |
davon zivile Instandhaltung | 892 | 1.060 | 1.711 | 2.081 | + 22 % |
EBIT (bereinigt) | 159 | 193 | 290 | 405 | + 40 % |
davon OEM-Geschäft | 87 | 121 | 165 | 262 | + 59 % |
davon zivile Instandhaltung | 72 | 72 | 124 | 141 | + 14 % |
EBIT-Marge (bereinigt) | 12,3 % | 12,5 % | 11,7 % | 13,1 % |
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im OEM-Geschäft | 20,5 % | 23,6 % | 20,4 % | 24,7 % |
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in der zivilen Instandhaltung | 8,1 % | 6,8 % | 7,3 % | 6,8 % |
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Net Income (bereinigt) | 114 | 143 | 207 | 300 | + 45 % |
Net Income (reported) | 66 | 122 | 120 | 256 | + 113 % |
Ergebnis je Aktie (unverwässert, reported) | 1,24 | 2,28 | 2,23 | 4,75 | + 113 % |
EBITDA (reported) | 216 | 259 | 390 | 537 | + 38 % |
Free Cashflow | 33 | 42 | 168 | 135 | - 19 % |
Forschungs- und Entwicklungsausgaben | 72 | 90 | 135 | 158 | + 17 % |
davon eigenfinanzierte F&E | 54 | 72 | 101 | 119 | + 18 % |
davon fremdfinanzierte F&E | 17 | 18 | 34 | 39 | + 14 % |
eigenfinanzierter F&E-Aufwand gemäß GuV | 23 | 28 | 47 | 54 | + 14 % |
Netto-Auszahlungen in Sachanlagen | 54 | 50 | 91 | 112 | + 23 % |
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| 31. Dez. 2022 | 30. Juni 2023 | Verände-rung |
Bilanz-Kennzahlen |
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Immaterielle Vermögenswerte |
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| 1.151 | 1.154 | + 0 % |
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-äquivalente |
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| 823 | 771 | - 6 % |
Rückstellungen für Pensionen |
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| 707 | 721 | + 2 % |
Eigenkapital |
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| 3.107 | 3.268 | + 5 % |
Netto-Finanzverschuldung |
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| 753 | 777 | + 3 % |
Bilanzsumme |
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| 9.230 | 9.280 | + 1 % |
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Auftragsbestand |
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| 22.273 | 21.923 | - 2 % |
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Mitarbeiter:innen |
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| 11.273 | 11.823 | + 5 % |
1 EBIT adjusted = Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern, vergleichbar gerechnet
2 Net Income adjusted = Ergebnis nach Ertragsteuern, vergleichbar gerechnet
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen
Diese Quartalsmitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen der Geschäftsführung der MTU Aero Engines wider und basieren auf Informationen, die der Geschäftsführung zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen und sind mit Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse der MTU Aero Engines und Entwicklungen betreffend die MTU Aero Engines können daher aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, die Zyklizität der Flugzeugindustrie und Risiken in Zusammenhang mit der Beteiligung der MTU Aero Engines an Konsortien für die Entwicklung und den Bau von neuen Triebwerken. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere in Bezug auf steuerliche Regelungen und Gesetze betreffend die Herstellung und den Einsatz von Triebwerken im Luftverkehr, sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der MTU Aero Engines haben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die MTU Aero Engines übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
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Leiter Unternehmenskommunikation und Public Affairs
Pressesprecherin Finanzen
Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines AG ist Deutschlands führender Triebwerkshersteller. Die Kernkompetenzen der MTU liegen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern, Turbinenzwischengehäusen sowie Herstell- und Reparaturverfahren. Im zivilen Neugeschäft spielt das Unternehmen eine Schlüsselrolle mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Hightech-Komponenten im Rahmen internationaler Partnerschaften. MTU-Bauteile kommen bei einem Drittel der weltweiten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Im Bereich der zivilen Instandhaltung zählt das Unternehmen zu den Top 3 der weltweiten Dienstleister für Luftfahrtantriebe und Industriegasturbinen. Die Aktivitäten sind unter dem Dach der MTU Maintenance zusammengefasst. Auf dem militärischen Gebiet ist die MTU Aero Engines der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Die MTU unterhält Standorte weltweit; Unternehmenssitz ist München.