Presseinformation
Marco Göbel erhält Wolfgang-Heilmann-Preis 2024 der MTU Aero Engines
Hamburg, 30. September 2024 | Der diesjährige Preisträger des Wolfgang-Heilmann-Preises der MTU Aero Engines heißt Marco Göbel. Der 27-Jährige hat am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Maschinenbau studiert und erhält die Auszeichnung für seine Masterarbeit zum Thema „Numerische Untersuchung von Zyklonkühlungskonfigurationen mit axialen Leitgittern zur Drallerzeugung“. Überreicht wurde der Preis am Eröffnungstag des diesjährigen Deutschen Luft- und Raumfahrtkongresses (DLRK) im Audimax der Universität Hamburg von Dr. Gerhard Ebenhoch, MTU-Technologie-Experte.
Für seine Arbeit hat Göbel die Traumnote 1,0 erhalten. Inhaltlich ging es um die Weiterentwicklung der Zyklonkühlung von Turbinenschaufeln. Zur Einordnung: Um Schadstoffemissionen und Betriebskosten von Fluggasturbinen weiter zu senken, muss der thermische Wirkungsgrad gesteigert werden. Das bedeutet eine weitere Erhöhung von Turbineneintrittstemperatur sowie Druckverhältnis und für die Turbinenschaufeln, dass sie noch höheren Temperaturen ausgesetzt sind. Für einen sicheren Betrieb müssen sie aufwendig gekühlt werden. Eine vielversprechende Methode ist die noch wenig erforschte Zyklonkühlung. Hier erfolgt die Kühlung durch eine stark drallbehaftete Strömung im Inneren der Schaufel. Göbel hat sich mit der Generierung dieser Drallströmung und ihren Eigenschaften beschäftigt, die sehr komplex und schwierig vorherzusagen sind.
„Ziel der Arbeit war die Entwicklung neuer Leitgittergeometrien und –anordnungen zur Erzeugung einer möglichst effektiven Drallkühlung“, schildert Ebenhoch und schließt sich der Beurteilung des KIT an: Die Arbeit zeige sehr gut, welche geometrischen Merkmale zu einer Verbesserung der Kühlung beitragen und wie sich verschiedene Turbulenzmodelle auf die Simulationsergebnisse auswirken. Ebenhoch: „Die Ergebnisse dieser Arbeit tragen ganz erheblich zur Weiterentwicklung dieser innovativen Kühlmethode bei.“ Und auch zum aktuellen Forschungsthema sowie der Auslegung weiterführender Untersuchungen am Institut für Thermische Strömungsmaschinen (ITS) des KIT. Göbel bleibt dem Institut als Doktorand erhalten.
Der Wolfgang-Heilmann-Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wird jedes Jahr von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vergeben. Stifter ist die MTU Aero Engines. Deutschlands führender Triebwerkshersteller würdigt damit jährlich akademische Nachwuchskräfte. Zwischen dem KIT und dem Münchner Unternehmen besteht seit vielen Jahren eine sehr erfolgreiche Kooperation in der Technologieentwicklung, deren Ergebnisse in bedeutende MTU-Zukunftsprojekte einfließen. Der Preis erinnert an Prof. Dr. Wolfgang Heilmann, der bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1989 Geschäftsführer für den Bereich Entwicklung der beiden damaligen MTU-Gesellschaften war. Heilmann hat in Karlsruhe gelehrt und wurde 1986 von der Universität zum Honorar-Professor ernannt. 1990 lobte die MTU den nach ihm benannten Preis aus.
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Pressesprecherin Technologie
Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines AG ist Deutschlands führender Triebwerkshersteller. Die Kernkompetenzen der MTU liegen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern, Turbinenzwischengehäusen sowie Herstell- und Reparaturverfahren. Im zivilen Neugeschäft spielt das Unternehmen eine Schlüsselrolle mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Hightech-Komponenten im Rahmen internationaler Partnerschaften. MTU-Bauteile kommen bei einem Drittel der weltweiten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Im Bereich der zivilen Instandhaltung zählt das Unternehmen zu den Top 3 der weltweiten Dienstleister für Luftfahrtantriebe und Industriegasturbinen. Die Aktivitäten sind unter dem Dach der MTU Maintenance zusammengefasst. Auf dem militärischen Gebiet ist die MTU Aero Engines der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Die MTU unterhält Standorte weltweit; Unternehmenssitz ist München. Im Geschäftsjahr 2023 haben über 12.000 Mitarbeiter:innen einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro erwirtschaftet.