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(Quartalsmitteilung) Neun-Monats-Ergebnis 2023: MTU Aero Engines AG bestätigt bereinigte Prognose für 2023
- Prognose bereinigt um Belastungen aus Getriebefan-Inspektionsprogramm
- Per September bereinigtes Umsatz- und Ergebniswachstum in allen Geschäftsbereichen
- Zahlenwerk außerordentlich belastet durch Getriebefan-Inspektionsprogramm
München, 27. Oktober 2023 – Die MTU Aero Engines AG hat ihre Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2023 veröffentlicht und auf der Basis bereinigter Werte – insbesondere auch um die außerordentlichen Belastungen aus dem Getriebefan-Inspektionsprogramm in Höhe von rund 1,0 Mrd. € – durchweg Verbesserungen erzielt: Der bereinigte Umsatz stieg um 21 % auf 4,6 Mrd. € (1-9/2022: 3,8 Mrd. €). Das bereinigte operative Ergebnis legte um 33 % von 448 Mio. € auf 597 Mio. € zu. Die bereinigte EBIT-Marge lag nach neun Monaten bei 13,0 % (1-9/2022: 11,7 %). Der bereinigte Gewinn nach Steuern erreichte Ende September 438 Mio. €, was einem Plus von 37 % entspricht (1-9/2022: 319 Mio. €).
„Die guten Ergebnisse auf bereinigter Basis sind ein Beleg für die hervorragende Marktposition und operative Leistungsfähigkeit der MTU“, ordnete Lars Wagner, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines AG, die Geschäftszahlen ein. „Die MTU ist organisch in allen Geschäftsbereichen gewachsen. Außerordentlich belastet wird unser Zahlenwerk jedoch durch das Getriebefan-Inspektionsprogramm.“ Ohne Bereinigungen liegt der berichtete Umsatz der MTU nach neun Monaten bei 3,7 Mrd. €, das berichtete operative Ergebnis bei -410 Mio. €. Aus Gründen der Vergleichbarkeit sieht die etablierte Berichtspraxis der MTU vor, außerordentliche Sondereffekte zu bereinigen. Diese bereinigten Umsatz- und Ergebniszahlen werden ergänzend zu den regulierten, nicht-bereinigten Umsatz- und Erfolgskennzahlen berichtet. „Im Sinne der Konsistenz unseres Zahlenwerks halten wir auch jetzt an dieser langjährig geübten Methode fest“, erläuterte Finanzvorstand Peter Kameritsch. Wagner: „Vor diesem Hintergrund bestätigen wir heute unsere Prognose für das Gesamtjahr, die um die Belastungen aus dem Getriebefan-Inspektionsprogramm in Höhe von rund 1 Mrd. € bereinigt ist.“ Die MTU rechnet auf dieser Basis mit einem bereinigten Jahresumsatz zwischen 6,1 und 6,3 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT dürfte 2023 leicht über 800 Millionen Euro liegen, der Free Cashflow etwas mehr als den Vorjahreswert erreichen. Die MTU hatte am 11. September die möglichen Auswirkungen des Getriebefan-Inspektionsprogramms ad hoc veröffentlicht und am 13. September die Bereinigung der Prognosewerte um diesen Sondersachverhalt kommuniziert.
In den ersten neun Monaten 2023 ist der bereinigte Umsatz der MTU in allen Geschäftsbereichen gestiegen.
Das höchste Umsatzplus verzeichnete die MTU im zivilen Triebwerksgeschäft: Hier legte der bereinigte Umsatz um 29 % von 946 Mio. € auf 1,2 Mrd. € zu. Dabei ist der Umsatz im zivilen Seriengeschäft organisch im Dreißiger-Prozentbereich gestiegen, der organische Umsatzzuwachs im Ersatzteilgeschäft lag im Zwanziger-Prozentbereich. „Das liegt im Rahmen unserer Erwartungen für das Gesamtjahr“, so Kameritsch. Hauptumsatzträger im zivilen Triebwerksgeschäft war der A320neo-Antrieb PW1100G-JM.
In der zivilen Instandhaltung lag der Umsatzzuwachs bei 18 % auf 3,1 Mrd. € (1-9/2022: 2,6 Mrd. €). Die wichtigsten Umsatzträger waren das PW1100G-JM für die A320neo und das V2500 für die klassische A320-Familie. „Der Umsatz hat über alle Plattformen hinweg zugenommen. In der GTF-MRO wirkte insbesondere der weitere Hochlauf bei der MTU Maintenance Zhuhai und bei der EME Aero unterstützend“, sagte Kameritsch.
Der Umsatz im militärischen Triebwerksgeschäft ist in den ersten neun Monaten um 19 % von 309 Mio. € auf 367 Mio. € gestiegen. Wichtigster Umsatzträger war das Eurofighter-Triebwerk EJ200.
Der Auftragsbestand lag Ende September bei 22,0 Mrd. € (31.12.2022: 22,3 Mrd. €). Die meisten Aufträge entfielen auf das V2500 und die Getriebefan-Triebwerke der PW1000G-Familie, insbesondere das PW1100G-JM.
Auf bereinigter Basis hat die MTU ihr Ergebnis in den ersten neun Monaten sowohl im OEM- als auch im MRO-Geschäft verbessert: Im OEM-Geschäft legte das bereinigte EBIT um 49 % von 251 Mio. € auf 374 Mio. € zu. Die bereinigte EBIT-Marge erreichte 23,6 % nach 20,0 % im gleichen Vorjahreszeitraum. „Neben dem positiven Umsatzmix und einer guten Kostenbasis haben vorteilhafte Wechselkurseffekte dem Ergebnis Rückenwind verliehen“, sagte Kameritsch. Das bereinigte EBIT der zivilen Instandhaltung lag Ende September mit 223 Mio. € um 14 % über dem Vergleichswert (1-9/2022: 196 Mio. €). In der MRO lag die bereinigte EBIT-Marge bei 7,2 % nach 7,4 % im Vergleichszeitraum.
In den ersten neun Monaten 2023 sind 224 Mio. € in Forschung und Entwicklung geflossen, 17 % mehr als im Vergleichszeitraum (1-9/2022: 192 Mio. €). Wagner: „Auf dem Weg zu einer nachhaltigen, emissionsfreien Luftfahrt ist die Getriebefan-Technologie unverzichtbar. Im Rahmen unserer Technologie-Agenda setzen wir bei den evolutionären Entwicklungen klar auf Leistungsverbesserungen des Getriebefans.“ Im revolutionären Bereich stehen Technologiestudien für zukünftige Antriebsgenerationen mit den Schwerpunkten Wasserstoff und fliegende Brennstoffzelle im Fokus der F&E-Tätigkeit der MTU.
Der Free Cashflow der MTU erreichte Ende September 257 Mio. € und damit 17 % mehr als in den ersten neun Monaten 2022 (1-9/2022: 219 Mio. €). „Auf unsere Liquidität dürfte sich das Getriebefan-Inspektionsprogramm vor allem in den Jahren 2024 bis 2026 auswirken. Um die Auswirkungen bestmöglich zu begrenzen, werden wir unser stringentes Cash-Management konsequent weiter ausbauen. Dabei werden wir die Zukunftsfähigkeit der MTU weiterhin klar im Fokus behalten“, sagte Kameritsch.
Mit 190 Mio. € lagen die Netto-Auszahlungen in Sachanlagen in den ersten neun Monaten um 12 % über dem Vergleichswert (1-9/2022: 170 Mio. €).
Die MTU hatte Ende September 12.004 Mitarbeiter:innen, 6 % mehr als am Jahresende 2022 (31.12.2022: 11.273 Mitarbeiter:innen).
MTU Aero Engines – Eckdaten 3. Quartal 2023
(Beträge in Mio. €)
MTU Aero Engines
| Q3 2022 | Q3 2023 | per Sept. 2022 | per Sept. 2023 | Veränderung |
Umsatz (bereinigt)* | 1.349 | 1.517 | 3.818 | 4.610 | + 21 % |
davon OEM-Geschäft* | 445 | 523 | 1.255 | 1.584 | + 26 % |
davon ziviles Triebwerksgeschäft* | 350 | 385 | 946 | 1.217 | + 29 % |
davon milit. Triebwerksgeschäft | 95 | 138 | 309 | 367 | + 19 % |
davon zivile Instandhaltung | 933 | 1.026 | 2.644 | 3.108 | + 18 % |
Umsatz (reported) | 1.349 | 560 | 3.818 | 3.653 | - 4 % |
EBIT (bereinigt) | 158 | 192 | 448 | 597 | + 33 % |
davon OEM-Geschäft | 86 | 111 | 251 | 374 | + 49 % |
davon zivile Instandhaltung | 72 | 81 | 196 | 223 | + 14 % |
EBIT-Marge (bereinigt) | 11,7 % | 12,7 % | 11,7 % | 13,0 % |
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im OEM-Geschäft | 19,4 % | 21,3 % | 20,0 % | 23,6 % |
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in der zivilen Instandhaltung | 7,7 % | 7,9 % | 7,4 % | 7,2 % |
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EBIT (reported) | 147 | -793 | 331 | -410 | - 224 % |
Net Income (bereinigt) | 113 | 138 | 319 | 438 | + 37 % |
Net Income (reported) | 92 | -568 | 212 | -312 | - 247 % |
Ergebnis je Aktie (unverwässert, reported) | 1,74 | -10,61 | 3,97 | -5,86 | - 248 % |
EBITDA (reported) | 220 | -711 | 610 | -174 | - 128 % |
Free Cashflow | 52 | 122 | 219 | 257 | + 17 % |
Forschungs- und Entwicklungsausgaben | 56 | 66 | 192 | 224 | + 17 % |
davon eigenfinanzierte F&E | 46 | 51 | 147 | 169 | + 15 % |
davon fremdfinanzierte F&E | 10 | 15 | 44 | 55 | + 23 % |
eigenfinanzierter F&E-Aufwand gemäß GuV | 28 | 28 | 75 | 82 | + 9 % |
Netto-Auszahlungen in Sachanlagen | 78 | 78 | 170 | 190 | + 12 % |
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| 31. Dez. 2022 | 30. Sept. 2023 | Verände-rung |
Bilanz-Kennzahlen |
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Immaterielle Vermögenswerte |
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| 1.151 | 1.154 | + 0 % |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
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| 823 | 824 | + 0 % |
Rückstellungen für Pensionen |
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| 707 | 725 | + 3 % |
Eigenkapital |
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| 3.107 | 2.670 | - 14 % |
Netto-Finanzverschuldung |
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| 753 | 690 | - 8 % |
Bilanzsumme |
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| 9.230 | 9.867 | + 7 % |
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Auftragsbestand |
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| 22.273 | 22.017 | - 1 % |
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Mitarbeiter:innen |
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| 11.273 | 12.004 | + 6 % |
* Umsatz 2023 bereinigt um PW1100G-JM-Pulvermetall-Sachverhalt
Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines AG ist Deutschlands führender Triebwerkshersteller. Die Kernkompetenzen der MTU liegen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern, Turbinenzwischengehäusen sowie Herstell- und Reparaturverfahren. Im zivilen Neugeschäft spielt das Unternehmen eine Schlüsselrolle mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Hightech-Komponenten im Rahmen internationaler Partnerschaften. MTU-Bauteile kommen bei einem Drittel der weltweiten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Im Bereich der zivilen Instandhaltung zählt das Unternehmen zu den Top 3 der weltweiten Dienstleister für Luftfahrtantriebe und Industriegasturbinen. Die Aktivitäten sind unter dem Dach der MTU Maintenance zusammengefasst. Auf dem militärischen Gebiet ist die MTU Aero Engines der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Die MTU unterhält Standorte weltweit; Unternehmenssitz ist München.
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen
Diese Quartalsmitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen der Geschäftsführung der MTU Aero Engines wider und basieren auf Informationen, die der Geschäftsführung zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen und sind mit Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse der MTU Aero Engines und Entwicklungen betreffend die MTU Aero Engines können daher aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, die Zyklizität der Flugzeugindustrie und Risiken in Zusammenhang mit der Beteiligung der MTU Aero Engines an Konsortien für die Entwicklung und den Bau von neuen Triebwerken. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere in Bezug auf steuerliche Regelungen und Gesetze betreffend die Herstellung und den Einsatz von Triebwerken im Luftverkehr, sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der MTU Aero Engines haben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die MTU Aero Engines übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren
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