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MTU Aero Engines AG erhöht nach neun Monaten die Prognose
- Umsatz 2022 soll 5,4 bis 5,5 Mrd. € erreichen
- Bereinigtes EBIT dürfte im niedrigen Dreißiger-Prozentbereich steigen
- CCR dürfte zwischen 60 und 70 % liegen
München, 27. Oktober 2022 – Die MTU Aero Engines AG hat ihre Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2022 vorgelegt: Das Unternehmen erzielte ein Umsatzplus von 27 % auf 3,82 Mrd. € (1-9/2021: 3,01 Mrd. €). Das operative Ergebnis legte um 46 % von 307 Mio. € auf 448 Mio. € zu. Die bereinigte EBIT-Marge erreichte nach neun Monaten 11,7 % (1-9/2021: 10,2 %). Der Gewinn nach Steuern entwickelte sich analog zum bereinigten EBIT und stieg um 45 % auf 319 Mio. € (1-9/2021: 220 Mio. €).
„Auf der Basis dieser guten Ergebnisse und des aktuellen Umfelds, das unter anderem von einer günstigen Dollarkursentwicklung geprägt ist, können wir unsere Prognose heute erhöhen“, sagte Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines AG. „Wir rechnen jetzt mit einem Jahresumsatz zwischen 5,4 und 5,5 Mrd. €. Das bereinigte EBIT dürfte im niedrigen Dreißiger-Prozentbereich steigen. Die Cash Conversion Rate erwarten wir 2022 zwischen 60 und 70 %.“ Bisher war die MTU für das Gesamtjahr 2022 von 5,2 bis 5,4 Mrd. € Umsatz ausgegangen. Die Zunahme des bereinigten EBIT war im mittleren Zwanziger-Prozentbereich erwartet worden. Das Unternehmen geht wie bisher davon aus, dass sich der bereinigte Gewinn nach Steuern 2022 analog zum operativen Ergebnis entwickelt. Die Cash Conversion Rate, die das Verhältnis von Free Cashflow zu bereinigtem Gewinn nach Steuern ausdrückt, hatte die MTU bisher im mittleren bis hohen zweistelligen Prozentbereich erwartet und jetzt präzisiert. Die Prognose der MTU basiert auf einem US-Dollar-Euro-Wechselkurs von 1,05. Bisher hatte das Unternehmen seiner Prognose einen Wechselkurs von 1,10 zugrunde gelegt.
Der Umsatz der MTU hat in den ersten neun Monaten sowohl in der zivilen Instandhaltung als auch im zivilen Triebwerksgeschäft zugenommen.
In der zivilen Instandhaltung lag das Umsatzplus bei 32 % auf 2,64 Mrd. € nach 2,01 Mrd. € im gleichen Vorjahreszeitraum. Das PW1100G-JM, das in der A320neo zum Einsatz kommt, und das V2500 für die klassische A320-Familie waren die wichtigsten Umsatzträger. „Die Getriebefan-Instandhaltung liegt bisher unter unseren Erwartungen, dürfte im vierten Quartal aber anziehen“, ergänzte Finanzvorstand Peter Kameritsch. „Insgesamt können wir unseren MRO-Umsatzausblick für 2022 heute anheben.“ Die MTU erwartet in der zivilen Instandhaltung jetzt ein organisches Umsatzplus von etwa 20 Prozent; bisher war sie von einer Umsatzzunahme im hohen Zehner-Prozentbereich ausgegangen.
Das zivile Triebwerksgeschäft verzeichnete in den ersten neun Monaten ein Umsatzplus von 24 % auf 946 Mio. € (1-9/2021: 765 Mio. €). Dabei ist der Umsatz im zivilen Seriengeschäft organisch im mittleren einstelligen Prozentbereich gestiegen, der organische Umsatzzuwachs im Ersatzteilgeschäft lag im hohen Zehner-Prozentbereich. Kameritsch: „Bei den Ersatzteilen liegen wir damit klar im Rahmen unserer Erwartungen für das Gesamtjahr. Eine positive Entwicklung zeigt sich hier nicht nur bei Triebwerken für Narrowbodies und Frachter, sondern auch beim Dreamliner-Antrieb GEnx und bei Business-Jet-Triebwerken. In der Serie sehen wir höhere GTF-Auslieferungen, während die Erholung bei anderen Programmen noch etwas schwächer ist.“ Hauptumsatzträger im zivilen Triebwerksgeschäft war das PW1100G-JM.
Mit 309 Mio. € ist der Umsatz im militärischen Triebwerksgeschäft im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2021 stabil geblieben (1-9/2021: 310 Mio. €). Der wichtigste Umsatzträger war das Eurofighter-Triebwerk EJ200. „Im Militärbereich haben sich sowohl im Neugeschäft als auch in der Instandhaltung kleinere Verzögerungen ergeben“, erläuterte Kameritsch.
Im OEM-Geschäft bleiben die Umsatz-Annahmen für das Gesamtjahr unverändert: Der Umsatz des zivilen Seriengeschäfts dürfte 2022 im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich zunehmen. Die MTU geht im zivilen Ersatzteilgeschäft von einem Umsatzanstieg im mittleren Zehner-Prozentbereich aus. Im Militärgeschäft wird ein Umsatzzuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet.
Der Auftragsbestand lag Ende September bei 25,96 Mrd. € (31.12.2021: 22,24 Mrd. €). Die meisten Aufträge entfielen auf das V2500 und die Getriebefan-Triebwerke der PW1000G-Familie, insbesondere das PW1100G-JM.
Das Ergebnis der MTU ist in den ersten neun Monaten sowohl im OEM- als auch im MRO-Geschäft gestiegen: Das bereinigte EBIT in der zivilen Instandhaltung legte um 87 % auf 196 Mio. € zu (1-9/2021: 105 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge stieg von 5,2 % auf 7,4 %. Im OEM-Geschäft verzeichnete die MTU ein Ergebnisplus von 24 % auf 251 Mio. € nach 202 Mio. € in den ersten neun Monaten 2021. Die bereinigte Ergebnismarge erreichte 20,0 % (1-9/2021: 18,8 %). „In beiden Geschäftsbereichen hatte der Business-Mix positiven Einfluss auf das Ergebnis. Darüber hinaus profitiert die MTU vom derzeit günstigen US-Dollar-Euro-Wechselkurs“, so Kameritsch.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten der MTU lagen am Quartalsende mit 192 Mio. € um 18 % über dem Vergleichswert (1-9/2021: 162 Mio. €). Die MTU legt die Schwerpunkte ihrer F&E-Tätigkeit auf Leistungsverbesserungen der Getriebefan-Programme, Technologiestudien für zukünftige Antriebsgenerationen mit den Schwerpunkten Wasserstoff und fliegende Brennstoffzelle sowie auf die Digitalisierung im Triebwerksbau. „Mit unseren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten treiben wir eine nachhaltige, emissionsfreie Luftfahrt aktiv voran und investieren damit in die Zukunft der MTU“, so Winkler.
Der Free Cashflow der MTU erreichte Ende September 219 Mio. € und lag damit um 7 % höher als im gleichen Vorjahreszeitraum (1-9/2021: 205 Mio. €). „Damit bewegen wir uns klar im Rahmen unserer Erwartungen für das Gesamtjahr“, sagte Kameritsch.
Die Netto-Auszahlungen in Sachanlagen sind in den ersten neun Monaten um 45 % auf 170 Mio. € gestiegen (1-9/2021: 117 Mio. €).
Ende September hatte die MTU 11.008 Mitarbeiter:innen, 5 % mehr als am Jahresende 2021 (31.12.2021: 10.508 Mitarbeiter:innen). Die meisten Neueinstellungen gab es an den Standorten in München, Polen und Serbien. Winkler: „Die Neueinstellungen unterstützen die Digitalisierung im Triebwerksbau ebenso wie den Ausbau unserer Best-Cost-Strategie.“
MTU Aero Engines – Eckdaten 3. Quartal 2022
(Beträge in Mio. €)
MTU Aero Engines
| Q3 2021 | Q3 2022 | per Sept. 2021
| per Sept. 2022 | Veränderung |
Umsatz | 1.004 | 1.349 | 3.008 | 3.818 | + 27 % |
davon OEM-Geschäft | 373 | 445 | 1.075 | 1.255 | + 17 % |
davon ziviles Triebwerksgeschäft | 251 | 350 | 765 | 946 | + 24 % |
davon milit. Triebwerksgeschäft | 123 | 95 | 310 | 309 | - 0 % |
davon zivile Instandhaltung | 658 | 933 | 2.010 | 2.644 | + 32 % |
EBIT (bereinigt) | 117 | 158 | 307 | 448 | + 46 % |
davon OEM-Geschäft | 89 | 86 | 202 | 251 | + 24 % |
davon zivile Instandhaltung | 28 | 72 | 105 | 196 | + 87 % |
EBIT-Marge (bereinigt) | 11,7 % | 11,7 % | 10,2 % | 11,7 % |
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im OEM-Geschäft | 23,9 % | 19,4 % | 18,8 % | 20,0 % |
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in der zivilen Instandhaltung | 4,2 % | 7,7 % | 5,2 % | 7,4 % |
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Net Income (bereinigt) | 85 | 113 | 220 | 319 | + 45 % |
Net Income (reported) | 87 | 92 | 190 | 212 | + 12 % |
Ergebnis je Aktie (unverwässert, reported) | 1,62 | 1,74 | 3,50 | 3,97 | + 13 % |
EBITDA (reported) | 189 | 220 | 491 | 610 | + 24 % |
Free Cashflow | 18 | 52 | 205 | 219 | + 7 % |
Forschungs- und Entwicklungskosten | 60 | 56 | 162 | 192 | + 18 % |
davon eigenfinanzierte F&E | 41 | 46 | 116 | 147 | + 26 % |
davon fremdfinanzierte F&E | 19 | 10 | 46 | 44 | - 3 % |
eigenfinanzierter F&E-Aufwand gemäß GuV | 22 | 28 | 60 | 75 | + 26 % |
Netto-Auszahlungen in Sachanlagen | 54 | 78 | 117 | 170 | + 45 % |
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| 31. Dez. 2021 | 30. Sept. 2022 | Verände-rung |
Bilanz-Kennzahlen |
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Immaterielle Vermögenswerte |
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| 1.128 | 1.136 | + 1 % |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
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| 722 | 775 | + 7 % |
Rückstellungen für Pensionen |
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| 948 | 746 | - 21 % |
Eigenkapital |
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| 2.760 | 2.871 | + 4 % |
Netto-Finanzverschuldung |
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| 673 | 604 | - 10 % |
Bilanzsumme |
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| 8.304 | 9.064 | + 9 % |
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Auftragsbestand |
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| 22.237 | 25.958 | + 17 % |
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Mitarbeiter:innen |
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| 10.508 | 11.008 | + 5 % |
Ausblick 2022
| alt | neu |
Umsatz | 5,2 bis 5,4 Mrd. € | 5,4 bis 5,5 Mrd. € |
dabei: organische Umsatzentwicklung |
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ziviles Neugeschäft | Anstieg im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich | Anstieg im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich |
Ersatzteilgeschäft | Anstieg im mittleren Zehner-Prozentbereich | Anstieg im mittleren Zehner-Prozentbereich |
Militärgeschäft | Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich | Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich |
zivile Instandhaltung | Anstieg im hohen Zehner-Prozentbereich | Anstieg um etwa 20 % |
EBIT (bereinigt) | Anstieg im mittleren Zwanziger-Prozentbereich | Anstieg im niedrigen Dreißiger-Prozentbereich |
Net Income (bereinigt) | Entwicklung analog EBIT (bereinigt) | Entwicklung analog EBIT (bereinigt) |
Cash Conversion Rate | mittlerer bis hoher zweistelliger Prozentbereich | etwa 60 bis 70 % |
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen
Diese Quartalsmitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen der Geschäftsführung der MTU Aero Engines wider und basieren auf Informationen, die der Geschäftsführung zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen und sind mit Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse der MTU Aero Engines und Entwicklungen betreffend die MTU Aero Engines können daher aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, die Zyklizität der Flugzeugindustrie und Risiken in Zusammenhang mit der Beteiligung der MTU Aero Engines an Konsortien für die Entwicklung und den Bau von neuen Triebwerken. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere in Bezug auf steuerliche Regelungen und Gesetze betreffend die Herstellung und den Einsatz von Triebwerken im Luftverkehr, sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der MTU Aero Engines haben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die MTU Aero Engines übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
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