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MTU Aero Engines legt Zahlen für das erste Quartal 2020 vor
- Umsatzplus von 13 %
- Ergebnis um 3 %, Gewinn um 4 % rückläufig
- Keine neue Prognose für 2020
München, 30. April 2020 – Die MTU Aero Engines AG hat im ersten Quartal 2020 einen Umsatz in Höhe von 1.272,7 Mio. € erwirtschaftet, 13 % mehr als im Vergleichsquartal (1-3/2019: 1.131,2 Mio. €). Aufgrund des Umsatzmix ging das operative Ergebnis um 3 % von 187,6 Mio. € auf 181,8 Mio. € zurück. Die bereinigte Ergebnismarge lag bei 14,3 % (1-3/2019: 16,6 %). Der Gewinn nach Steuern erreichte 128,0 Mio. € nach 133,5 Mio. € im gleichen Vorjahreszeitraum.
„Obwohl sich die nachlassende Nachfrage durch die Coronavirus-Pandemie noch nicht in den Quartalszahlen widerspiegelt und unsere weltweiten MRO-Standorte weiter stark ausgelastet waren, war das erste Quartal bereits von der Coronavirus-Krise betroffen“ sagte Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines AG. Die Branche hatte erste Auswirkungen im Februar zu spüren bekommen, im März hatte sich die Krise signifikant verstärkt. In der Folge hatte die MTU die Dividende ausgesetzt und ihre Hauptversammlung verschoben, den Betrieb an ihren deutschen Standorten sowie in Polen für jeweils drei Wochen unterbrochen und ihre Jahresprognose zurückgenommen. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich ab dem zweiten Quartal negative Auswirkungen auf Nachfrage und Ergebnisse durch die Corona-Krise zeigen dürften. Dabei dürfte das Militärgeschäft weitgehend unberührt bleiben, während sich die Nachfrage im zivilen Bereich sowohl im Serien- als auch im Aftermarket-Geschäft deutlich reduzieren dürfte. Die zivile Instandhaltung dürfte zumindest im zweiten und dritten Quartal von einem Nachfragerückgang insbesondere aus dem Passagierbereich betroffen sein, während Frachtfluggesellschaften für Auslastung sorgen könnten. „Angesichts der anhaltenden Dynamik der weltweiten Entwicklungen im Zusammenhang mit COVID-19 kann eine Präzisierung unserer Erwartungen für das Geschäftsjahr 2020 erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen“, so Winkler weiter. „Insgesamt sehen wir die MTU mit ihrem fundamental erfolgreichen Geschäftsmodell gut aufgestellt, um die Krise zu meistern.“
Im ersten Quartal 2020 erzielte die MTU das größte Umsatzplus in der zivilen Instandhaltung. Hier legte der Umsatz um 21 % auf 794,9 Mio. € zu (1-3/2019: 655,1 Mio. €). Hauptumsatzträger war das V2500 für die klassische A320-Familie.
Der Umsatz des zivilen Triebwerksgeschäfts stieg um 4 % von 385,6 Mio. € auf 399,3 Mio. €. Die größten Umsatzanteile entfielen auf das V2500, das PW1100G-JM für die A320neo sowie das GEnx, das die Boeing-Modelle 787 und 747-8 antreibt.
Aufgrund von Verschiebungen ging der Umsatz des militärischen Triebwerksgeschäfts im ersten Quartal um 7 % auf 97,6 Mio. € zurück (1-3/2019: 105,1 Mio. €). Wichtigster Umsatzträger war das Eurofighter-Triebwerk EJ200.
Der Auftragsbestand der MTU lag am Quartalsende bei 19,4 Mrd. € (31.12.2019: 19,8 Mrd. €). Die meisten Aufträge entfielen auf das V2500 und die Getriebefan-Triebwerke der PW1000G-Familie, insbesondere das PW1100G-JM für die A320neo.
Das bereinigte EBIT ist im ersten Quartal in der zivilen Instandhaltung um 16 % von 56,8 Mio. € auf 65,7 Mio. € gestiegen. Die EBIT-Marge lag bei 8,3 % nach 8,7 % im gleichen Zeitraum 2019. „In der Margenentwicklung zeigen sich höhere MRO-Arbeitsanteile für Getriebefan-Triebwerke. Sie sind im Zusammenhang mit dem Retrofit-Programm für den GTF angefallen“, erläuterte CFO Peter Kameritsch.
Im OEM-Geschäft ist das Quartalsergebnis um 11 % auf 116,2 Mio. € zurückgegangen (1-3/2019: 130,5 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge erreichte 23,4 % nach 26,6 % im Vergleichszeitraum. Kameritsch: „Ein organisch hoch einstelliger Zuwachs im zivilen Seriengeschäft und stabile Ersatzteilumsätze bei einem gleichzeitig rückläufigen Militärgeschäft haben im Mix zu dieser Abnahme geführt.“
Für Forschung und Entwicklung hat die MTU im ersten Quartal 59,5 Mio. € ausgegeben (1-3/2019: 58,0 Mio. €). Die F&E-Aktivitäten konzentrierten sich auf die Getriebefan-Programme und ihre Weiterentwicklung sowie auf Technologiestudien für zukünftige Antriebsgenerationen und die Digitalisierung im Triebwerksbau.
Der Free Cashflow lag mit 68,7 Mio. € im ersten Quartal auf einem normalen Niveau (1-3/2019: 141,4 Mio. €). „Selbstverständlich richten wir in der aktuellen Situation ein besonderes Augenmerk auf Maßnahmen zur Liquiditätssicherung“, ergänzte Winkler. „Dazu gehören die Reduzierung von Ausgaben an allen MTU-Standorten, die Verschiebung von Investitionen und Gespräche mit Partnern und Zulieferern über Zahlungsmodalitäten ebenso wie die vorsorgliche Ausweitung unserer bestehenden Kreditlinie und die Vereinbarung neuer Kreditfazilitäten.“
Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich im ersten Quartal auf 38,4 Mio. € (1-3/2019: 37,4 Mio. €).
Bei der MTU waren am Quartalsende 10.771 Mitarbeiter beschäftigt (31. Dezember 2019: 10.660 Mitarbeiter). „Derzeit sind der Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter, die Sicherung der Arbeitsplätze sowie der Wiederanlauf des Betriebs mit einer stabilen Zulieferkette unsere obersten Prioritäten“, so Winkler. „Damit möchten wir sicherstellen, dass die MTU mit voller Schlagkraft und Innovationsfähigkeit aus der Krise hervorkommt.“
MTU Aero Engines – Eckdaten 1. Quartal 2020
(Beträge in Mio. €)
MTU Aero Engines
| per März 2019
| per März 2020 | Veränderung |
Umsatz | 1.131,2 | 1.272,7 | + 12,5 % |
davon OEM-Geschäft | 490,7 | 496,9 | + 1,3 % |
davon ziviles Triebwerksgeschäft | 385,6 | 399,3 | + 3,6 % |
davon milit. Triebwerksgeschäft | 105,1 | 97,6 | - 7,1 % |
davon zivile Instandhaltung | 655,1 | 794,9 | + 21,3 % |
EBIT (bereinigt) | 187,6 | 181,8 | - 3,1 % |
davon OEM-Geschäft | 130,5 | 116,2 | - 11,0 % |
davon zivile Instandhaltung | 56,8 | 65,7 | + 15,7 % |
EBIT-Marge (bereinigt) | 16,6 % | 14,3 % |
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im OEM-Geschäft | 26,6 % | 23,4 % |
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in der zivilen Instandhaltung | 8,7 % | 8,3 % |
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Net Income (bereinigt) | 133,5 | 128,0 | - 4,1 % |
Net Income (reported) | 126,5 | 111,8 | - 11,6 % |
Ergebnis je Aktie (unverwässert, reported) | 2,42 | 2,10 | - 13,2 % |
Free Cashflow | 141,4 | 68,7 | - 51,4 % |
Forschungs- und Entwicklungskosten | 58,0 | 59,5 | + 2,6 % |
davon eigenfinanzierte F&E | 52,0 | 49,5 | - 4,8 % |
davon fremdfinanzierte F&E | 6,0 | 9,9 | + 65,0 % |
eigenfinanzierter F&E-Aufwand gemäß GuV | 17,1 | 15,1 | - 11,7 % |
Netto-Auszahlungen in Sachanlagen | 37,4 | 38,4 | + 2,7 % |
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| 31. Dez. 2019 | 31. März 2020 | Veränderung |
Bilanz-Kennzahlen |
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Immaterielle Vermögenswerte | 1.162,5 | 1.169,6 | + 0,6 % |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 139,5 | 155,7 | + 11,6 % |
Rückstellungen für Pensionen | 976,2 | 977,3 | + 0,1 % |
Eigenkapital | 2.421,2 | 2.437,7 | + 0,7 % |
Netto-Finanzverschuldung | 960,7 | 943,2 | - 1,8 % |
Bilanzsumme | 7.765,3 | 8.024,3 | + 3,3 % |
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Auftragsbestand | 19.820,5 | 19.413,6 | - 2,1 % |
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Mitarbeiter | 10.660 | 10.771 | + 1,0 % |
Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines AG ist Deutschlands führender Triebwerkshersteller. Die Kernkompetenzen der MTU liegen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern, Turbinenzwischengehäusen sowie Herstell- und Reparaturverfahren. Im zivilen Neugeschäft spielt das Unternehmen eine Schlüsselrolle mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Hightech-Komponenten im Rahmen internationaler Partnerschaften. MTU-Bauteile kommen bei einem Drittel der weltweiten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Im Bereich der zivilen Instandhaltung zählt das Unternehmen zu den Top 3 der weltweiten Dienstleister für Luftfahrtantriebe und Industriegasturbinen. Die Aktivitäten sind unter dem Dach der MTU Maintenance zusammengefasst. Auf dem militärischen Gebiet ist die MTU Aero Engines der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Die MTU unterhält Standorte weltweit; Unternehmenssitz ist München.
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