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MTU Aero Engines AG veröffentlicht Geschäftszahlen 2021
- Ergebnis- und Cashflow-Prognose voll erreicht
- Ausblick 2022 bestätigt
- Dividendenvorschlag des Vorstands: 2,10 €
- vorläufige Zahlen – vorbehaltlich Zustimmung des Aufsichtsrats -
München, 16. Februar 2022 – Die MTU Aero Engines AG hat ihre vorläufigen Geschäftszahlen 2021 veröffentlicht: Der Umsatz stieg um 5 % von 3.977 Mio. € auf 4.188 Mio. €. Das operative Ergebnis legte um 13 % auf 468 Mio. € zu (2020: 416 Mio. €). Die bereinigte Ergebnismarge erreichte 11,2 % nach 10,5 % im Jahr 2020. Der Gewinn nach Steuern kletterte 2021 auf 342 Mio. € (2020: 294 Mio. €).
„Die MTU hat 2021 einmal mehr ihre Krisenresistenz unter Beweis gestellt. Trotz der anhaltenden Verwerfungen und Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie blicken wir auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, in dem wir unsere Ergebnis- und Cashflow-Prognose voll erreicht haben“, fasste Reiner Winkler, Vorstandsvorsitzender der MTU Aero Engines AG, zusammen. Die MTU hatte ihren Ausblick vor dem Hintergrund des Corona-bedingt anhaltend volatilen Marktumfelds sowohl bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Ende Juli als auch nach neun Monaten präzisiert. Zuletzt hatte das Unternehmen einen Umsatz zwischen 4,3 und 4,4 Mrd. € angestrebt. „Sowohl im OEM- als auch im MRO-Geschäft lagen die Umsätze 2021 etwas unter unseren Erwartungen, so dass der Gesamtumsatz den Prognosewert leicht unterschreitet“, so Winkler. Der Zielwert für die bereinigte EBIT-Marge lag bei 10,5 %. Für operatives Ergebnis und bereinigten Gewinn nach Steuern war eine analoge Entwicklung erwartet worden. Winkler weiter: „Mit unserem Produkt- und Dienstleistungsportfolio sind wir optimal positioniert, um 2022 von der erwarteten Markterholung zu profitieren. Die Prognose, die wir auf unserem Kapitalmarkttag im November 2021 gegeben haben, können wir heute bestätigen.“
Ausblick 2022
2022 dürfte die zivile Instandhaltung mit einem organischen Umsatzplus im mittleren bis hohen Zwanziger-Prozentbereich die stärkste Aufwärtsbewegung zeigen. Der Umsatz des zivilen Seriengeschäfts dürfte im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich zunehmen. Im zivilen Ersatzteilgeschäft geht die MTU für 2022 von einem Umsatzanstieg im mittleren Zehner-Prozentbereich aus. Im Militärgeschäft wird ein Umsatzzuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet. Insgesamt dürfte sich der Umsatz der MTU 2022 zwischen 5,2 und 5,4 Mrd. € bewegen. Beim bereinigten EBIT erwartet die MTU 2022 einen Anstieg im mittleren Zwanziger-Prozentbereich. Gewinn nach Steuern und operatives Ergebnis dürften gleichermaßen zunehmen. Die Cash Conversion Rate, die das Verhältnis von Free Cashflow zu bereinigtem Gewinn nach Steuern ausdrückt, dürfte 2022 im mittleren bis hohen zweistelligen Prozentbereich liegen (2021: 70 %).
Umsatzplus in der zivilen Instandhaltung
In der zivilen Instandhaltung (MRO) erzielte die MTU 2021 ein Umsatzplus von 9 % auf 2.741 Mio. € (2020: 2.522 Mio. €). Der Umsatzmix setzte sich aus rund 60 % Arbeiten im MRO-Kerngeschäft der MTU und etwa 40 % Instandhaltungstätigkeiten am Getriebefan zusammen. „Auf Dollar-Basis ist der MRO-Umsatz um 13 % gestiegen und damit etwas weniger stark als erwartet“, sagte Finanzvorstand Peter Kameritsch. Die MTU war für die zivile Instandhaltung von einem organischen Umsatzzuwachs im mittleren Zehner-Prozentbereich ausgegangen. Hauptumsatzträger in der zivilen MRO waren der A320neo-Antrieb PW1100G-JM und das V2500, das in der klassischen A320 zum Einsatz kommt.
Sowohl im zivilen als auch im militärischen Triebwerksgeschäft ist der Umsatz 2021 stabil geblieben.
Die MTU erwirtschaftete im zivilen Triebwerksgeschäft einen Umsatz in Höhe von 1.066 Mio. € (2020: 1.052 Mio. €). Dabei hat der organische Umsatz im Ersatzteilgeschäft um 5 % zugenommen, während er im Seriengeschäft um 6 % zurückgegangen ist. „Die Quartalsbetrachtung zeigt in beiden Bereichen eine organische Verbesserung“, ergänzte Kameritsch. „Im Seriengeschäft lag der Umsatz im vierten Quartal um etwa 20 % über dem Vergleichswert 2020, im Ersatzteilbereich um rund 40 %.“ Der A320neo-Antrieb PW1100G-JM war der wichtigste Umsatzträger im zivilen Triebwerksgeschäft.
2021 erreichte der Umsatz des Militärgeschäfts 482 Mio. € (2020: 483 Mio. €) und lag damit unter den Wachstumsannahmen von rund 5 %. Kameritsch: „Wir waren von höheren Umsätzen mit der Next European Fighter Engine für die nächste europäische Kampfflugzeug-Generation ausgegangen. Diese haben sich verschoben, da die Vertragsunterzeichnung für die Demonstratorphase noch nicht erfolgt ist.“ Hauptumsatzträger im Militärgeschäft war der Eurofighter-Antrieb EJ200.
Rekord-Auftragsbestand von 22,2Mrd. €
Ende 2021 erreichte der Auftragsbestand der MTU 22,2 Mrd. € nach 18,6 Mrd. € im Jahr 2020. „Das ist ein neuer Rekordwert, der einmal mehr die Zukunftsfähigkeit der MTU unterstreicht“, sagte Winkler. „In der zivilen Instandhaltung haben wir 2021 neue Aufträge im Wert von 4,6 Milliarden Dollar gewonnen. Das ist vor allem vor dem Hintergrund der schwierigen Marktsituation ein Beleg für die starke Marktposition der MTU.“ Geprägt ist der Auftragsbestand vor allem vom V2500 und den Getriebefan-Triebwerken der PW1000G-Familie, insbesondere vom PW1100G-JM.
Ergebnis der Geschäftsbereiche
Eine Ergebnisverbesserung hat die MTU 2021 vor allem im OEM-Geschäft erzielt: Hier ist das bereinigte EBIT um 14 % von 280 Mio. € auf 320 Mio. € gestiegen. Die bereinigte EBIT-Marge im OEM-Geschäft erreichte 20,7 % nach 18,2 % im Jahr 2020.
Das Ergebnis der zivilen Instandhaltung nahm um 9 % auf 149 Mio. € zu (2020: 136 Mio. €). Die MRO-Marge lag wie im Vorjahr bei 5,4 %.
„Die Margenverbesserung im OEM-Geschäft ist auf den Umsatzmix und den Erfolg unserer Kostensenkungsprogramme zurückzuführen. In der zivilen Instandhaltung hat vor allem der hohe Getriebefan-Arbeitsanteil die Marge beeinflusst“, so Kameritsch.
„In unserem Abschluss 2021 haben wir berücksichtigt, dass sich die Marktaussichten für die Embraer E175-E2 geändert haben. Das hat zu einer Wertberichtigung in Höhe von rund 80 Mio. € geführt, die im Ergebnis als Sondereinfluss bereinigt ist“, erläuterte Kameritsch weiter.
Dividendenvorschlag am 8. März
„An unserem guten Ergebnis möchten wir unsere Aktionärinnen und Aktionäre mit einer Dividende in Höhe von 2,10 € je Aktie beteiligen“, sagte Kameritsch. Diesen Dividendenvorschlag wird der Vorstand dem Aufsichtsrat in der bilanzfeststellenden Sitzung am 8. März als Abstimmungsvorlage für die Hauptversammlung unterbreiten. Für 2020 hatte die MTU eine Dividende in Höhe von 1,25 € je Aktie ausgeschüttet.
Forschung und Entwicklung
Die MTU hat ihre Forschungs- und Entwicklungsausgaben 2021 um 24 % auf 230 Mio. € aufgestockt (2020: 186 Mio. €). „In Forschung und Entwicklung fokussieren wir mit evolutionären und revolutionären Triebwerkskonzepten auf nachhaltige und letztendlich emissionsfreie Antriebe. Damit bereiten wir die Zukunft der Luftfahrt vor und bauen die Technologieführerschaft der MTU aus“, sagte Winkler. Die MTU arbeitet im Rahmen ihrer F&E-Tätigkeit mit den Themenschwerpunkten Wasserstoff und fliegende Brennstoffzelle am emissionsfreien Fliegen ebenso wie an Technologiestudien für künftige Antriebsgenerationen, der Digitalisierung im Triebwerksbau sowie den Getriebefan-Programmen und ihrer Weiterentwicklung. „Hier haben wir 2021 gemeinsam mit unserem Partner Pratt & Whitney mit dem GTF Advantage einen wichtigen Meilenstein erreicht“, ergänzte Winkler.
Free Cashflow mehr als verdoppelt
Den Free Cashflow hat die MTU im Geschäftsjahr 2021 von 105 Mio. € auf 240 Mio. € mehr als verdoppelt. Die Cash Conversion Rate erreichte 70 % nach 35 % im Jahr 2020. „Mit einer Cash Conversion Rate im hohen zweistelligen Prozentbereich haben wir unser Jahresziel voll erreicht“, so Kameritsch.
Sachanlagen
Die Netto-Auszahlungen in Sachanlagen sind 2021 um 35 % auf 241 Mio. € gestiegen (2020: 179 Mio. €). „In Deutschland haben wir den Schwerpunkt dabei auf Automatisierungs- und Digitalisierungsprojekte gelegt. Damit haben wir sowohl den Ausbau unserer Technologie- und Kostenführerschaft vorangetrieben als auch den erneuten Produktionshochlauf vorbereitet. Außerdem haben wir mit dem Aufbau unserer Produktionskapazitäten in Serbien begonnen“, erläuterte Winkler.
10.508 Mitarbeiter:innen
Am Jahresende 2021 hatte die MTU 10.508 Mitarbeiter:innen (31.12.2020: 10.313 Mitarbeiter:innen).
Die MTU Aero Engines veröffentlicht ihren Geschäftsbericht am 23. März 2022.
MTU Aero Engines – Eckdaten für 2021
(Beträge in Mio. €)
MTU Aero Engines
| Q4 2020 | Q4 2021 | per Dez. 2020
| per Dez. 2021 | Veränderung |
Umsatz | 1.020 | 1.180 | 3.977 | 4.188 | + 5 % |
davon OEM-Geschäft | 388 | 473 | 1.535 | 1.547 | + 1 % |
davon ziviles Triebwerksgeschäft | 202 | 300 | 1.052 | 1.066 | + 1 % |
davon milit. Triebwerksgeschäft | 187 | 172 | 483 | 482 | - 0 % |
davon zivile Instandhaltung | 656 | 731 | 2.522 | 2.741 | + 9 % |
EBIT (bereinigt) | 105 | 161 | 416 | 468 | + 13 % |
davon OEM-Geschäft | 85 | 118 | 280 | 320 | + 14 % |
davon zivile Instandhaltung | 20 | 44 | 136 | 149 | + 9 % |
EBIT-Marge (bereinigt) | 10,3 % | 13,6 % | 10,5 % | 11,2 % |
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im OEM-Geschäft | 22,0 % | 25,0 % | 18,2 % | 20,7 % |
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in der zivilen Instandhaltung | 3,1 % | 6,0 % | 5,4 % | 5,4 % |
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Net Income (bereinigt) | 75 | 122 | 294 | 342 | + 16 % |
Net Income (reported) | 6 | 41 | 147 | 231 | + 57 % |
Ergebnis je Aktie (unverwässert, reported) | 0,05 | 0,67 | 2,63 | 4,17 | + 59 % |
Free Cashflow | -41 | 35 | 105 | 240 | + 130 % |
Forschungs- und Entwicklungskosten | 46 | 68 | 186 | 230 | + 24 % |
davon eigenfinanzierte F&E | 35 | 44 | 153 | 160 | + 5 % |
davon fremdfinanzierte F&E | 12 | 24 | 33 | 70 | + 113 % |
eigenfinanzierter F&E-Aufwand gemäß GuV | 20 | 24 | 61 | 83 | + 37 % |
Netto-Auszahlungen in Sachanlagen | 86 | 125 | 179 | 241 | + 35 % |
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| 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2021 | Verände-rung |
Bilanz-Kennzahlen |
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Immaterielle Vermögenswerte |
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| 1.135 | 1.128 | - 1 % |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
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| 773 | 722 | - 7 % |
Rückstellungen für Pensionen |
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| 1.009 | 948 | - 6 % |
Eigenkapital |
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| 2.635 | 2.760 | + 5 % |
Netto-Finanzverschuldung |
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| 781 | 673 | - 14 % |
Bilanzsumme |
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| 8.104 | 8.304 | + 2 % |
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Auftragsbestand |
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| 18.608 | 22.237 | + 20 % |
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Mitarbeiter:innen |
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| 10.313 | 10.508 | + 2 % |
Ausblick 2022
Umsatz | 5,2 bis 5,4 Mrd. € |
dabei: organische Umsatzentwicklung |
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ziviles Neugeschäft | Anstieg im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich |
Ersatzteilgeschäft | Anstieg im mittleren Zehner-Prozentbereich |
Militärgeschäft | Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich |
zivile Instandhaltung | Anstieg im mittleren bis hohen Zwanziger-Prozentbereich |
EBIT (bereinigt) | Anstieg im mittleren Zwanziger-Prozentbereich |
Net Income (bereinigt) | Entwicklung analog EBIT (bereinigt) |
Cash Conversion Rate | mittlerer bis hoher zweistelliger Prozentbereich |
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen
Diese Quartalsmitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen der Geschäftsführung der MTU Aero Engines wider und basieren auf Informationen, die der Geschäftsführung zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen und sind mit Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse der MTU Aero Engines und Entwicklungen betreffend die MTU Aero Engines können daher aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, die Zyklizität der Flugzeugindustrie und Risiken in Zusammenhang mit der Beteiligung der MTU Aero Engines an Konsortien für die Entwicklung und den Bau von neuen Triebwerken. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere in Bezug auf steuerliche Regelungen und Gesetze betreffend die Herstellung und den Einsatz von Triebwerken im Luftverkehr, sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der MTU Aero Engines haben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die MTU Aero Engines übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
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